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Vorwort:
Liebe Leser unserer Homepage, diesmal mussten Sie sehr lange auf das obligatorische Welpentagebuch warten, denn heute, wo ich beginne, dieses zu schreiben, sind die Welpen bereits 14 Tage alt.
Deckakt:
Dies sollte der letzte Versuch sein, mit unserer Berlinn, die aus widrigen Umständen bis heute nicht trächtig wurde, unseren E-Wurf zu zeugen.
Trotz frühzeitiger Planung und Beantragung des Deckscheines und auch dem Wunsch nach einem eventuellen Reserverüden, überschlugen sich die Ereignisse mal wieder.
Berlinn wurde mit ein paar Wochen Verzögerung heiß und auf dem Deckschein stand ein einziger Rüde in unserer näheren Umgebung.
Da Berlinn relativ früh steht, versuchten wir mehrere Tage sie von diesem Rüden, der sich wirklich sehr viel Mühe gab, decken zu lassen. Aber wieder einmal war Berlinns Größe das entscheidende Hindernis.
Wir telefonierten mit unserer Zuchtwartin und bekamen einen Ersatzrüden, sozusagen im Eiltempo. Dexter vom Scheunenweg war für uns eigentlich nie interessant, da wir nie damit gerechnet hätten, eine blond/blond-Verpaarung genehmigt zu bekommen.
Dexter kam, sah und siegte.
Dies war wirklich der schnellste, nächste (Dexter lebt in Oranienburg) und blondeste Deckakt, den ich je erlebt habe. Er hat wirklich nicht länger als fünf Minuten gebraucht, um Berlinns Herz zu erobern.
Auch das Nachdecken verlief völlig problemlos.
Trächtigkeit:
Am 24. Tag der Trächtigkeit ging ich mit Berlinn zu einem erfahrenen Kollegen zum Ultraschall. Die Freude war unvorstellbar, Berlinn aus der Grauzone sollte den E-Wurf aus der Grauzone bekommen und alle in blond.
Die Trächtigkeit verlief eigentlich ohne Probleme. Berlinn hat bis zum Ende (62.Tag) über 12 kg zugenommen und sah aus, als würde sie platzen. Daher, weil offensichtlich in diesem Bauch kein Platz mehr war, fraß die sonst in dieser Zeit so gefräßige Hündin in der letzten Woche vor der Geburt recht schlecht und 24 Stunden vorher gar nichts mehr.
Wir rechneten mit einem großen Wurf, da man so ungefähr sagen kann, pro Welpe mit Fruchtwasser und Plazenta ca. 1 kg Gewichtszunahme.
29.10.2007, die Geburt:
Berlinn stellt am Sonntag, den 28.10.2007 jegliche Nahrungsaufnahme ein und die Körpertemperatur sinkt auf 36,8 Grad Celsius.
Ansonsten nimmt sie es relativ gelassen, bewegt sich aber freiwillig keinen Meter mehr.
Die Nacht verlief recht unruhig, da Berlinn sehr stark hechelte und dabei reichliche Mengen von Speichel auf dem Fliesenboden meines Schlafzimmers verteilte (auf diesem wäre ich beinahe beim Aufstehen ausgerutscht).
Fressen möchte sie auch an diesem Morgen nichts, den morgendlichen Spaziergang zum Bäcker macht sie jedoch gemächlich mit.
Die Körpertemperatur ist wieder leicht angestiegen, so dass es jetzt nicht mehr lange dauern konnte.
Gegen 10:00 Uhr steht Berlinn in ihrer Lieblingsecke unseres Wohnzimmers und scharrt die Hundedecke zusammen.
An der Bauchdecke sind leichte Wehen zu erkennen.
Wir begeben uns ins Wurfzimmer und warten. Die Wehen kommen jetzt kräftig und in immer kürzeren Abständen.
Gegen 11:00 Uhr wird Emil geboren. Er ist für das, was wir sonst an Geburtsgewichten gewohnt sind, mit 560g wirklich groß.
Berlinn bringt ihn mit Unmengen von Fruchtwasser zur Welt. Sie nabelt ab und putzt was das Zeug hält.
Schon jetzt müssen wir das Laken wechseln.
Nach ca. 2 Stunden erblickt Eisbär das Licht der Welt. Er ist noch größer und wiegt 660g.
Auch Electra, die erste Hündin, 680g schwer, kommt ohne Probleme zur Welt.
Alles scheint gut zu laufen. Berlinn macht eine große Pause und bekommt dann wieder kräftige Wehen.
Nach jedem Welpen mussten wir das Laken wechseln, um nicht in Geburtsflüssigkeiten davon zu schwimmen.
Berlinn presst wirklich doll, aber es geht nicht recht weiter. Wir führen sie in den Garten, denn manchmal tut ein bisschen Bewegung gut und bringt die Geburt in Schwung.
Sie presst jetzt schon eine Stunde und wir beschließen zu röntgen. Es befinden sich noch fünf Welpen in der Gebärmutter und der vierte macht sich in Steißlage auf dem Weg in die Welt.
Wir warten noch eine Stunde und Berlinn presst tapfer.
Dann greife ich mit vorher desinfizierten Händen in ihre Scheide und kann die Rute und beide Hinterläufe des Welpen fassen.
Sanft versuche ich, mit den Wehen ziehend, den Welpen auf die Welt zu befördern. Er rückt sich jedoch nicht vor und nicht zurück.
Schweren Herzens entschließe ich mich, um die Hündin nicht zu gefährden und den restlichen Welpen eine Lebenschance zu ermöglichen, einen Kaiserschnitt durchzuführen.
Um 17:20 Uhr erblicken vier lebende Welpen und der im Geburtskanal steckende Rüde mit 680g leider tot das Licht der Welt per Kaiserschnitt.
Angus muss die narkotisierten Welpen wach rubbeln, während ich mich auf Berlinn konzentriere. Er macht sich als Geburtshelfer wirklich hervorragend und schafft es, dreien der Kleinen kräftige Lebensschreie zu entlocken.
Nur die zuletzt aus der Gebärmutter entnommene Hündin will nicht richtig wach werden.
Während ich die OP zu Ende bringe und Berlinn gleichzeitig kastriere, versucht Angus die Welpen mit Ersatzmilch zu füttern.
Gegen 21:00 Uhr ist die OP beendet und ich warte darauf, dass Berlinn wach wird.
Wir tragen sie nach oben (wir wohnen über der Praxis) zu ihren Welpen.
Die ersten zwei Wochen:
Berlinn ist in den ersten zwei Tagen nach der OP sehr matt und kann dementsprechend ihre Welpen nicht vernünftig versorgen.
Also übernehmen wir das Putzen und Füttern.
Alle Welpen zeigen einen kräftigen Lebenswillen, bis auf die letztgeborene Hündin, die keinen vernünftigen Saugreflex hat und auch sonst nicht richtig wach wird. Sie stirbt zwei Tage nach dem Kaiserschnitt, vermutlich hat sie zuviel Narkosemittel abbekommen (sämtliche Narkotika sind placentagängig).
Berlinn will nichts fressen und hat auch kaum Milch. Mittlerweile putzt sie ihre Welpen aber regelmäßig, so dass wir nur noch alle zwei Stunden mit der Flasche füttern müssen.
Die Welpen nehmen zu und auch Berlinn geht es mit dem Einsatz von Antibiotika und Schmerzmittel zusehens besser.
Für die bessere Milchbildung muss Berlinn unter Protest ihrerseits Anis-Kümmel-Fenchel-Tee trinken. Sie findet es eklig, aber es scheint zu wirken und wir müssen nicht mehr zufüttern.
Vier Tage nach der Geburt wird Eisbär plötzlich schlapp und hat keinen Saugreflex mehr. Er bekommt Infusionen und etliche Medikamente zur Stärkung. Gegen Mittag geht es im besser und er trinkt aus der Flasche.
Am frühen Abend ist er immer noch nicht auf dem Posten und gegen 18:00 Uhr sehe ich, dass er Nasenbluten hat. Da eine Stunde vorher noch alles einigermaßen in Ordnung war, kann ich mir das nicht erklären, außer dass Berlinn ihn eventuell versehentlich getreten hat. Er verstirbt eine halbe Stunde später.
Die anderen Welpen sind zunächst wohl auf und nehmen sehr gut zu. Nachts um vier Uhr werde ich wach, weil in der Wurfkiste direkt neben meinem Bett Unruhe herrscht. Ich lege alle Welpen bei Berlinn an und bemerke sofort, dass ein weiterer Rüde schlapp ist. Er zeigt keinen Saugreflex und ich beginne mit einer Intensivbehandlung. Er bekommt Infusionslösung und andere Medikamente unter die Haut gespritzt. Zusätzlich nehme ich ihn erst mit in mein Bett und später lege ich ihn unter eine Rotlichtlampe. Trotzdem wird sein Gesundheitszustand zusehens schlechter. Am Morgen telefonieren wir mit einem tierpathologischen Institut, da ich den Rüden, der am Donnerstag Abend verstorben ist, untersuchen lassen will. Der zweite Rüde bekommt in dieser Zeit ebenfalls Nasenbluten und verstirbt kurz darauf. Wir senden beide Welpen mit einem Dringlichkeitsvermerk in die Pathologie.
Leider liegt das Wochenende dazwischen und es ist frühestens Montag mit einem Befund zu rechnen, da neben einer Obduktion auch ein bakteriologischer Nachweis stattfinden muss.
In der Zwischenzeit können wir nur beten.....
Leider erkrankt Sonntag gegen 10:00 Uhr die Hündin, die wir Electra taufen wollten. Egal was für eine Therapie man wählt, es schlägt nichts an. Als die Kleine um 14:00 Uhr Nasenbluten bekommt, schläfere ich sie schweren Herzens ein.
Wir sind am Boden zerstört.
Montag früh rufe ich in der Pathologie an und frage nach, ob es schon ein Ergebnis gibt.
Die Welpen zeigten Stauungserscheinungen in der Lunge, sowie in anderen Körperorganen.
Das bakteriologische Ergebnis liegt noch nicht vor.
Am Nachmittag kommt per Fax der Zwischenbefund aus dem Labor. Die Welpen sind an einer generalisierten (sich über den Blutweg ausbreitenden) Coliinfektion gestorben.
Coli-Bakterien gehören zur normalen Darm-Flora und es stellte sich die Frage, wie diese in die Lunge geraten können.
Jetzt da wir wissen, dass es sich um eine massive bakterielle Infektion handelt, bekommen alle Welpen ein geeignetes Antibiotikum gespritzt.
Am folgenden Tag erhalten wir ein sogenanntes Antibiogramm, das zeigt, welches Antibiotikum gegen diesen Keim wirksam ist.
Da Berlinn eines dieser Antibiotika nach dem Kaiserschnitt bekommen hat und dieses auch über die Muttermilch ausgeschieden wird, entschließen wir uns, von einer weitern Behandlung der Welpen mit Antibiotika abzusehen, da diese Durchfall verursachen können.
Nach einigen Recherchen in diversen medizinischen Fachbüchern stand die bittere Diagnose fest. Die Welpen sind an dem Krankheitsbild der Septikämie der Saugwelpen verstorben.
Diese Erkrankung trifft Welpen im Alter von wenigen Stunden bis zwei Wochen. Hierbei spielt die ungenügende Aufnahme von Kolostralmilch in den ersten 24 Stunden nach der Geburt eine entscheidende Rolle. Mit dieser ersten Milch bekommen die Welpen lebenswichtige Antikörper durch die Mutter übertragen, durch die sie in der ersten Zeit weitgehend vor Infektionen geschützt sind. Es ist zwar auch möglich mutterlose Welpen aufzuziehen, da ein Teil dieser Antikörper über die Plazenta übertragen wird, in besonderen Stresssituationen, wie z.B. nach einem Kaiserschnitt sind diese unter Umständen jedoch nicht ausreichend.
Daher bekommen sie alle Gammaglobuline (unspezifische Immunabwehrstoffe) gespritzt.
Diese Gammaglobuline sind körperfremde Proteine, so dass man sich genau überlegen muss, ob man sie bei Welpen einsetzt. Im schlimmsten Fall können diese Stoffe zu allergischen Schockreaktionen führen. In vorliegendem Fall hatten wir jedoch keine Wahl, denn wir wollten nicht auch noch die restlichen Welpen auf so grausame Art verlieren.
Da die Erkrankung Welpen im Alter bis zu zwei Wochen betreffen kann, bangen wir jeden Tag weiter. Jedoch entwickeln sich die Drei prächtig und nehmen überdurchschnittlich viel zu.
An Mutters Milchbar nur zu dritt ist genug für jeden da. Berlinn macht ihnen die „Arbeit“ am Gesäuge auch wirklich leicht. Sie legt sich auf die Seite, die Welpen robben heran, machen ihren Milchtritt und innerhalb von zwei Minuten fließt die Milch unter wohligem Grunzen von Berlinn. Da die Hündin jetzt reichlich Milch hat, sind die Welpen die meiste Zeit satt, ruhig und zufrieden.
Berlinn geht es prächtig, sie frisst mit riesigem Appetit und vertilgt in 14 Tagen 15kg hochwertiges Welpenfutter, Unmengen von Welpenmilch und stellt sich zu den normalen Futterzeiten an, um noch ihre normale Futterration zu vertilgen.
15.11.2007:
Die Krise scheint überstanden zu sein. Langsam liegen die Nerven nicht mehr blank und wir fangen an unsere drei kleinen „Robben“ (sie sehen im Moment wirklich so aus, kleines Köpfchen, großer dicker Körper mit kleinen Speckwülsten im Nacken) zu genießen.
Berlinn hat, wie wir finden, wunderschöne Babies. Alle drei haben ein sehr schön kräftiges Blond mit Aufhellungen und ein superkräftiges Pigment.
Charakterlich unterscheiden sich die drei auch jetzt schon. Unser „Sonnenschein“ heißt Emil, was der Eifrige bedeutet. Er würde, wenn man das in Anlehnung an menschliche Babies sehen würde, einen permanent anstrahlen, sobald man ihn hochnimmt.
Erasmus, das heißt der Lebenswerte, ist ein sehr lebhafter Bursche, der sich gerne wehrt und auch nicht ganz so anschmiegsam ist, wie Emil.
Die Hündin heißt Enigma, das ist italienisch und heißt Geheimnis, scheint genau zu wissen, was sie will. Noch bevor sie die Augen offen hatte, hatte man den Eindruck, dass sie bereits ihre kleine, schwarze Nase einsetzt, um die Mutter oder Futter zu orten. An einem Tag habe ich gerade Berlinn eine Portion Welpenmilch in ihrer Wurfkiste serviert, als Enigma zielstrebig in Richtung Milchnapf robbte und tatsächlich mit ihrer Mutter aus einem Napf soff. Leider hatte ich die Kamera nicht so schnell zur Hand.
Die Welpen haben jetzt bereits alle das mehr als dreifache ihres Geburtsgewichtes erreicht und wogen gestern Abend zwischen 1630 und 1890g.
Sie sind so satt, dass, wenn Berlinn sich in die Wurfkiste begibt, um sie zu säugen, es schon mal passieren kann, das einer der kleinen Wichtel einfach eine Mahlzeit verpennt.
Man könnte sie sich in einem Comic mit kleinen Streikschildern vorstellen: „nicht schon wieder, bin schon satt“ oder „nie wieder essen“.
Jedenfalls trauen wir uns jetzt, daran zu glauben, das die drei E´s auch groß werden.
16.11.2007:
Die Welpen sind jetzt schon richtig flott unterwegs und gedeihen prächtig.
Heute sind die drei samt Mutter und Wurfkiste ins Wohnzimmer umgezogen. Das ermöglicht ihnen, an unserem normalen, täglichen Leben teilzunehmen.
Berlinn ist natürlich nicht ganz so glücklich über diese Veränderung, da sie jetzt vermehrt auf ihre Kinder acht geben muss.
Bisher durften Kerrin, Ileina und Aura Nigra das Wurfzimmer nicht betreten, jetzt sind sie, wenn wir da sind, natürlich mit im Wohnzimmer.
Berlinn wird sich hoffentlich rasch an die veränderte Situation gewöhnen.
17.11.2007:
Die Welpis werden immer agiler. Sie fangen jetzt an, sich zu erkennen und miteinander zu spielen. Von dem Spielzeug in der Wurfkiste nehmen sie noch keine Notiz.
Berlinn passt jetzt sehr auf, dass die anderen Hunde der Wurfkiste nicht zu Nahe kommen.
Heute Abend musste sie jedoch kapitulieren, da wir das erste mal die Wurfkiste geöffnet haben und schwups waren alle Welpen draußen.
Kerrin hat sie sofort begrüßt. Die beiden Anderen brauchten dazu etwas länger und Berlinn stand als einzige mit einem etwas dummen Gesicht in der Wurfkiste.
Nach einer viertel Stunde waren die Zwerge restlos erledigt, begaben sich an Mutters Milchbar und dann in einen tiefen, traumträchtigen Schlaf.
19.11.2007 (3 Wochen) :
Am Wochenende bekamen die Welpen zum ersten Mal Besuch. Die Besitzer von Dexter kamen, um Berlinns und Dexters Werk zu begutachten.
Sie waren erstaunt, wie lebhaft die Zwerge schon sind.
Zwar haben sie noch so ihre liebe Not, sich auf dem Fliesenboden koordiniert fortzubewegen, aber auch wenn sie noch ausrutschen, ist keine Ecke des Zimmers mehr vor ihnen sicher.
Bald werden die Wichtel wohl den Flur erobern.
Gestern Abend mussten wir schon ein höheres Brett in die Wurfkiste einbauen, denn Erasmus´ Entdeckergeist war noch nicht befriedigt und er hat sich über das Brett hinweg allein auf den Weg gemacht.
Berlinn sieht das Ganze mittlerweile recht gelassen, außer bei Ileina, die von ihr strengstens überwacht wird.
Anfangs haben wir, damit die anderen Hunde ihr nichts wegfuttern, Berlinn’s Futter in die Wurfkiste gestellt.
Das ist jetzt nicht mehr möglich, da die Großen sich zwar nicht an die Futterschüssel trauen, sich aber insbesondere Enigma zusätzlich verköstigen möchte.
Sie zieht sich mit den Vorderpfoten am Napf hoch und probiert schon mal, was Mutter so isst.
Da sie aber noch keine Zähne hat, gestaltet sich das Ganze für sie etwas schwierig, sie muss das Trockenfutter lutschen.
So bekommt Berlinn ihr Futter jetzt, wenn die Großen nicht im Zimmer sind, außerhalb der Wurfkiste serviert. Die Welpen benötigen nämlich noch kein Beifutter, da Berlinn genug Milch hat, um sie wirklich sehr gut zu versorgen.
Wenn die Kleinen schlafen, bauen wir jede freie Minute an der „Welpenluxushütte“ im Garten weiter. 16 qm Innenraum und zusätzlich 12 qm überdachte Terrasse wollen fertig sein, wenn die Puschmützen in den Garten umziehen.
22.11.2007:
Der Aktionsradius der Welpen wird immer größer. Der Flur und die Küche sind bereits erobert und in der Wurfkiste sind sie nur noch zu halten, wenn sie wirklich todmüde sind.
Berlin hat sich offensichtlich vor zwei Tagen die Blase etwas verkühlt und musste ständig puschen.
Daher roch unser Wohnzimmer nicht sehr lecker und sie hatte ständig nasse Hosen. Da hilft nur eins, ab in die Wanne. Damit konnte Berlinn auch noch halbwegs leben, jedoch das Föhnen hinterher war für sie wirklich ein Affront. Jetzt geht es ihr wieder gut und die schicke Hinterteilföhnfrisur steht ihr wirklich gut.
Schön zu beobachten ist, wie sich unsere Jüngste Aura Nigra mit den Zwergen abgibt. Sie liebkost sie und spielt ganz vorsichtig mit ihnen. Die Drei nehmen da schon weniger Rücksicht. Sie haben jetzt Zähne und die werden gründlich an Aura Nigras Lefzen, Rute, Nase und Pfoten ausprobiert. Sie bleibt wirklich ganz geduldig und scheint das Ganze lustig zu finden.
Kerrin brummt in solchen Situationen als erfahrene Hundetante schon mal, bleibt aber absolut friedlich.
Ileina hat mit den Welpen nichts am Hut und ergreift, sobald die Bande unterwegs ist, die Flucht. Sie erinnert uns da sehr an Amanda, die sich erst für Welpen ab einer bestimmten Größe interessierte.
Heute haben wir das erste Mal zugefüttert. Da die Wichtel schon 3 1/2 Wochen alt sind und auch groß genug (Enigma wiegt knapp 2500g), haben wir uns die Zwischenstufe des Welpenringes geschenkt und die Milch gleich in Näpfen serviert.
Innerhalb weniger Minuten haben alle begriffen, wie man an die begehrte Speise kommt und abgesehen von dem üblichen Fußbad, sah das Ganze auch erstaunlich manierlich aus.
In vorderster Front, wenn es ums Fressen geht, war natürlich wieder Enigma. Nachdem sie ihren Napf leer hatte, half sie Emil noch bei seiner Portion und als wirklich kein Tropfen mehr in den Schüsseln war, setzte sie sich mit ihrem dicken Po mitten in einen der Näpfe.
Sie scheint von allen Welpen die Zielstrebigste zu sein. So geht sie keinem Hindernis aus dem Weg, sondern probiert so lange an diesem vorbei zu kommen, bis sie es geschafft hat.
Diese Problemlösungen absolviert sie ohne jegliches Gezeter.
Anders da Erasmus. Wenn er auf ein Hindernis trifft, versucht er es mit einem Mordsspektakel und Wolfsgeheul zu vertreiben. Nur wenn sich z. B. eine Wand wirklich nicht vertreiben lässt, wird sie dann doch umlaufen.
Emil ist immer noch der liebe, ruhige und immer gut gelaunte kleine Hund. Wenn er wach ist, wedelt er ständig mit der Rute.
Nachdem alle sich satt gefuttert hatten, wurden die Welpis mit Begeisterung von Aura Nigra sauber gewaschen. Sie ist wirklich eine ganz süße Cousine.
Jetzt sind die Drei in einen tiefen Verdauungsschlaf gefallen und ich werde jetzt, da das Wetter einigermaßen tauglich ist, mit den großen Mäusen einen schönen Spaziergang machen.
26.11.2007 (4 Wochen) :
Heute sind die Zwerge vier Wochen alt. Sie entwickeln sich prächtig und wiegen zwischen 3000 und 3380g.
Seit einigen Tagen haben sie Halsbänder um und sind damit für den Besuch, den sie jetzt gerne und reichlich empfangen, gut zu unterscheiden.
Emil trägt ein gelbes, Erasmus ein rotes und Enigma ein grünes Lederhalsband.
Sie toben miteinander und üben sich auch schon in Rangordnungskämpfen.
Dabei zeigt sich Erasmus als kleiner „Rocker“, der keinem Streit aus dem Wege geht. Emil, der kleinste, wehrt sich nach Kräften und auch Enigma lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen.
Ganz Klasse finden die Wichtel es, wenn Aura Nigra mit ihnen spielt. Jedoch erträgt auch sie mittlerweile die nadelspitzen Zähnchen nicht mehr klaglos. So wird auch schon mal so ein kleiner, frecher Zwerg angemotzt, wenn er zu grob wird.
Mama Berlinn hat jetzt feste Fütterungszeiten eingeführt und brummt jeden Welpen an, der sich nicht daran hält.
Wir füttern jetzt zweimal am Tag zu und es bekommt den Kleinen prächtig. Heute morgen gab es zum ersten Mal in Welpenmilch eingeweichte Welpenflocken mit kleinen Fleischkügelchen drin. Hatte man vorher die Schüsseln mühelos leergeschlabbert, so musste man heute sein Futter kauen. Dementsprechend dauerte die Fütterung auch länger als sonst und die Welpen waren hinterher müde vom Fressen.
Berlinn wartet mehr oder weniger geduldig auf eventuelle Reste, die sie dann verspeisen darf.
Ihr Verhalten ist da gänzlich anders, als das ihrer Mutter Alisha.
Während Alisha nie etwas dagegen hatte, wenn sie die Reste vertilgte, dass eines ihrer Kinder sich noch mal mit an den Napf begab und häufig sogar einen Schritt zurück ging, um den Kleinen fressen zu lassen, vertreibt Berlinn ihre vorwitzigen Kinder mit einem abgrundtiefen Grollen vom Napf. Sie hatten ja schließlich ihre Chance.
Erstaunlicherweise wird das von den Kleinen uneingeschränkt akzeptiert, jedoch ohne aus Angst reißaus zu nehmen. Sie sind sowieso, was das Fressen anbelangt, zwar immer gut dabei, aber niemals hektisch oder gierig. Offensichtlich werden sie von Mutter und uns ausreichend versorgt.
Heute Mittag ließ es das Wetter zu und die Wichtel durften zusammen mit Mutter zum ersten Mal in den Garten.
Normalerweise bleiben Welpen auf einem unbekannten Gelände eher zusammen und in der Nähe ihrer Mutter. Anders diese kleine Bande, jeder ging sofort seiner Wege und erkundete in einem erstaunlich großen Radius den Garten samt Inventar.
Emil musste erst mal kontrollieren, ob Herrchen das Loch für die Elektrik im Welpenhaus auch ordentlich und tief genug gebuddelt hat. Er kletterte oder vielmehr plumpste kopfüber hinein und krabbelte wieder hinaus (keine Bange, das Loch ist nur ca. 15cm tief). Offensichtlich hat ihn das nicht beeindruckt, da er diese Aktion gleich ein zweites Mal in Angriff nahm.
Erasmus und Enigma interessierten sich sehr für die unter einem Pavillonzelt abgestellten Sachen und Geräte und krochen wirklich in jeden Winkel.
Nach ca. 20 Minuten waren alle müde und wir brachten sie wieder nach oben. Dort, weil es so schön war ist, wurde erst mal ordentlich gepuscht und dann das Erlebte im Traum verarbeitet.
Jetzt dauert es nicht mehr lange und die Welpen ziehen entgültig ins Gartenhaus um.
29.11.2007:
Gestern haben Erasmus und Enigma die 4 Kilogramm-Grenze überwunden. Emil ist auch nicht mehr weit davon entfernt.
Sie werden jetzt dreimal am Tag zugefüttert und Berlinn säugt auch noch fleißig.
Mittlerweile reagieren sie auch auf den obligatorischen „Hundebaby-Schlachtruf“, den sie jetzt mit Futter und Streicheleinheiten verbinden.
Die Zwerge sind jetzt immer mehr an ihrer Umwelt und den Menschen interessiert und insbesondere Emil ist sehr auf Angus fixiert.
Angus hat vorgestern ein Loch für das Erdkabel im Garten gebuddelt und Emil musste immer dabei sein. Sobald man ihn zu seinen Geschwistern verfrachtet hat, schwups war er auch schon wieder da und half kräftig bei den Erdarbeiten mit.
Heute hat Angus den Zaun welpendicht gemacht und die Elektrik im Gartenhaus angeschlossen.
Seit Mittags sind die Zwerge mit Mutter im Gartenhaus. Zunächst haben sie alles erkundet und die Hütte mit ihren Häufchen und Seen eingeweiht.
Berlinn hat in der Hütte einen erhöhten Liegeplatz und kann, ohne von den Wichteln ständig belästigt zu werden, von ihrem Thron alles perfekt überwachen.
Da die Temperaturen und auch der Wind nicht gerade freundlich sind, lassen sich weder Mutter noch Welpen derzeit im Garten blicken.
Für heute Nacht werden wir sie wahrscheinlich noch mal ins Warme holen, damit sie sich langsam akklimatisieren können.
Bald werden sie sich an den Garten gewöhnt haben und ihrem Forschungsdrang freien Lauf lassen.
Interessant ist zu sehen, dass Kälte offensichtlich verbindet. Während die Drei im Wohnzimmer in verschieden Ecken und selten zusammen liegen und sich auch häufig „streiten“, liegen sie jetzt einträchtig und friedlich vereint, in der eigens für sie eingerichteten Kuschelhöhle.
Insgesamt macht der Wurf sehr viel Spaß und Freude, obwohl man immer noch etwas wehmütig ist, dass es nur noch drei Welpis sind.
Die Nachfrage lässt auch zu wünschen übrig, was in Anbetracht der Gesamtsituation nicht sehr verwunderlich ist, immerhin liegen derzeit drei Würfe in unmittelbarer Nähe.
Für potentielle Welpeninteressenten ist das natürlich Klasse, so können sie die Würfe unmittelbar miteinander vergleichen.
02.12.2007:
Seit Freitag sind die Zwerge entgültig ins Welpenhaus umgezogen, das heißt, sie sind jetzt auch nachts draußen. Berlinn hat auch nichts dagegen, bei ihren Welpen zu bleiben, im Gegenteil, wenn sie mal für eine Weile oben bei uns ist, will sie wieder raus.
Sie nimmt ihren Liegeplatz so gut an, dass ich sie gestern morgen zum Spaziergang wirklich wecken musste und sie völlig verschlafen aus der Hütte auftauchte.
Auch die Welpen scheinen keine großartigen Probleme mit der neuen Umgebung und den ungewohnten Geräuschen zu haben. So haben sie sich schnell angewöhnt, ihre Häufchen im Garten zu erledigen und die meisten Seen sind auch außerhalb des Raumes zu finden.
Dafür haben sie ihre anfangs sehr kultivierten Manieren beim Fressen aufgegeben.
Jetzt stehen sie auch schon mal mit allen Vieren im klebrigen Welpenbrei und verzieren hinterher die Terrasse mit betonähnlichen „I was here“ Fußtapsen.
Heute morgen war der komplette Weg vom Wohnhaus bis zur Hütte mit Häufchen übersät, so dass man fast schweben musste um zu der Dreierbande zu gelangen.
Hoffentlich gewöhnen sich die Kleinen das nicht an....
Enigma jedenfalls entfernt sich zwecks dieser Erledigung am weitesten von ihrem neuen Wohnort, die beiden Jungs nehmen es da nicht ganz so genau.
Seit heute Vormittag gab sich der Besuch die Klinke in die Hand und die Zwerge hatten kaum Zeit zu Schlafen. So mussten doch Schnürsenkel, Hosenbeine, Pullover und vor allem Finger gekostet werden. Da sie alle für Alter schon recht kräftig sind, sind diese Erkundigungen am lebenden Objekt nicht für alle Beteiligten ein uneingeschränktes Vergnügen.
Auch Mama wird nicht verschont. Wenn sie die Reste der Welpenmahlzeit vertilgt, hängen ihr die Kleinen wie kleine Tacker vorzugsweise an den Ohren oder in der Rute. Berlinns tiefes Grollen beeindruckt insbesondere Enigma und Erasmus wenig. Emil ist da dann doch schon etwas zartfühlender.
Jedenfalls wird Mama wohl bald mit ernsthafteren Erziehungsmaßnahmen aufwarten müssen.
Auch das aufgehängte und am Boden liegende Spielzeug wird fleißig malträtiert und „totgeschüttelt“.
Wischen und Fegen gelingt auch nur noch unter Einsatz von Tricks und ballettreifer Beinarbeit, da stets mindestens einer der Wichtel andere Vorstellungen von dem Gebrauch eines Besens bzw. eines Schrubbers hat.
Unsere Zuchtwartin war heute zur zweiten Wurfbesichtigung da und es ist alles bestens.
Der Wurf macht wirklich ausgesprochen viel Spaß.
06.12.2007:
Heute hat unsere Aura Nigra Geburtstag, sie wird ein Jahr alt.
Unserem wilden Trio geht es gut und sie wiegen mittlerweile alle über 5 kg. Gestern haben sie mit Angus den ersten Ausflug per Auto aufs Feld gemacht. Dabei entdeckte kleiner Hund dann, wie z. B. Maisstroh schmeckt oder, dass man, um nicht verloren zu gehen, der Mutter oder dem Züchter folgen sollte.
Natürlich war das noch kein Riesenspaziergang, aber die Drei haben sich wacker geschlagen.
Wieder am Auto angekommen, lud Angus die beiden Brüder ein und.... vermisste Enigma....
Er schaute unter das Auto, kein Hund zu sehen, auch auf dem Feld kein Hund. Enigma schien wie vom Erdboden verschluckt. Sie hatte sich eine „Tarnkappe“ namens Vorderradreifen zugelegt. In dem Moment wo Angus unter das Auto schaute, hat sie sich so geschickt versteckt und das Ganze mucksmäuschenstill, dass sie von meinem etwas in Panik geratenen Mann glatt übersehen wurde. Sie hat halt ihren eigenen kleinen Sturkopf, der jedoch äußerst liebenswert ist.
Im Welpenhaus haben sie sich bestens eingelebt und nutzen dieses tatsächlich auch bei schlechtem Wetter, um darin zu spielen. Offensichtlich ist das Klima in diesem Raum für sie wesentlich angenehmer, als für die anderen Welpen damals in unserem ehemaligen Nebengebäude aus Beton.
Zu uns ist die Bindung jetzt sehr groß und die Drei fangen an, auf ihre Namen zu reagieren.
Allerdings sind sie eher kleine „Krokodile“, da alles, was man an Kleidung und Körperteilen zu weit rausstehen lässt, sofort perforiert wird. Gestern leider auch meine Unterlippe.
Wir werden wohl bald mit dem Trainieren der Beißhemmung anfangen müssen.
08.12.2007:
Es gibt manche Tage, an denen sollte man besser im Bett bleiben. Um es gleich vorweg zu nehmen, den Welpen geht es prächtig.
Einer dieser Tage war dieser Nikolaustag.
Eigentlich fing er ganz harmlos an. Wie jeden zweiten Donnerstag fuhr ich am Morgen in die Schule. Dort empfingen mich meine Schüler mit einem „Teelicht-Candlelight Dinner“ inklusive Schokoladennikolaus.
Nach dem Unterricht beeilte ich mich nach Hause zu kommen, da wir vormittags das erste Mal mit den Welpen in den Wald fahren wollten. Mein Auto hatte jedoch andere Pläne und versagte seinen Dienst, glücklicherweise an einer Autobahnabfahrt, mit einem umfangreichen Motorschaden. Natürlich, wie sollte es anders sein, mein Handy war leer und so half mir ein netter Jogger, Angus zu informieren. Er konnte jedoch auch nicht wirklich helfen und so musste mein jetzt Opel (In)Agila abgeschleppt werden.
Eigentlich sollte man meinen, dass eine Katastrophe am Tag reicht, nicht jedoch bei uns. Am Abend zeichnete sich in unserem Haus eine massive Verstopfung der Toilette, inklusive überlaufen, ab.
Zum Glück, konnten wir am nächsten morgen schnell einen Handwerker ordern, so das dieses Problem am Vormittag behoben war.
Damit nicht genug, mittags bemerkte meine Freundin Alexandra, das der Sturm gerade die Dachpappe unseres Welpenhauses demontierte. Also hieß die Prägung der Welpen an diesem Nachmittag nicht Auto fahren und im Wald spazieren gehen, sondern wie decke ich ein Dach neu.
Das hämmern und bohren hat die Zwerge jedenfalls völlig kalt gelassen und schließlich musste man Herrchen ja beim Sägen und Umstellen der Leiter behilflich sein.
Heute haben wir unseren ersten Waldspaziergang mit allen Hunden gemacht. Auto fahren ist überhaupt kein Problem und der Wald ist Klasse. Der Ausflug hat allen viel Spaß gemacht.
Allerdings war Erasmus hinterher so erledigt, dass ihn noch nicht einmal Pansen in der Mittagsmahlzeit wirklich locken konnte.
Auch Emil und Enigma nahmen nur ein paar Happen und legten sich dann zur Ruhe.
Am Nachmittag stand Bürsten auf dem Programm. Wenn Welpen müde sind, kann man so etwas hervorragend üben. Jetzt sehen alle Drei aus wie Plüschteddys und wenn sie nicht gerade wach sind und ihre Zähne in Züchters oder Besuchs Hände schlagen, könnte man meinen, sie seien auch welche.
Berlinn hat sich mit dem Leben draußen wunderbar arrangiert und versorgt ihre Welpen immer noch vorbildlich. Sie säugt immer noch, obwohl die Zwerge jetzt fast sechs Wochen alt sind. Ihren Wachdienst versieht sie so gewissenhaft, dass wenn sie draußen „Bösewichte“ vertreibt, Ileina und Aura Nigra drinnen mit bellen. Allerdings auch manchmal morgens um vier...
Wir können bloß froh sein, dass wir in unmittelbarer Umgebung keine Nachbarn haben und sich Berlinn auch schnell beruhigen lässt.
10.12.2007 (6 Wochen):
Heute ist die Minirasselbande sechs Wochen alt. Erasmus wiegt jetzt 6050g, Emil 5575g und Enigma 6150g. Somit ist sie unserer kleines „Schlachtschiff“.
Alle drei entwickeln sich prächtig und haben einen enormen Erkundungs- und Bewegungsdrang.
Gestern hatten sie wieder viel Besuch. Tante Bona Dea mit Cousine Arwen und Halbonkel Calypso kamen, um den Nachwuchs zu begutachten. Allerdings lag die Freude im Bezug auf Calypso nur auf Seiten der Welpen. Er findet so kleines Gemüse ja eher eklig.
So taute er erst auf, als er mit seiner Nichte Arwen toben konnte.
Berlinn nahm den Trubel wieder äußerst gelassen hin. Sie ist wirklich eine sehr souveräne Hündin.
Heute stand Leinenführigkeit auf dem Programm. Wer wen an der Leine führt, musste allerdings erst noch ausdiskutiert werden.... Dennoch klappte es für das erste Mal erstaunlich gut. Enigma und Emil turnten munter vorne weg und konnten gar nicht schnell genug vorwärts kommen. Erasmus muss neue Situationen immer lautstark kommentieren, trotzdem hatte man nicht den Eindruck, dass er keinen Spaß an diesem Ausflug hatte.
Nach einer Ruhepause kam der zweite Ausflug mit allen Hunden in den Wald.
Das Auto fahren klappt wirklich hervorragend. Die Großen nehmen das Gewusel zu ihren Füssen gelassen hin. Berlinn strahlt eine so große Ruhe aus, dass es für die Kleinen überhaupt keinen Grund zu jammern gibt.
Alisha war da anders. Wenn sie mit ihrem Nachwuchs ins Auto musste, war sie sichtlich genervt. Berlinn ist scheinbar das geborene Muttertier, denn sie geniest den Körperkontakt zu ihren Zwergen. So schlafen manchmal alle drei an Mamas Bauch geschmiegt zusammen auf einer mit einem Vet Bed bespannten Europalette. Durch diesen intensiven Kontakt, nerven die Welpen Berlinn selten und es ist für sie ganz normal, dass Mama neben ihnen liegt.
Eigentlich hatten wir überlegt, Berlinn ab dem Wochenende wieder bei uns schlafen zu lassen, aber sie will nicht und außerdem säugt sie die „Riesenbabys“ immer noch mehrmals am Tag.
Solange sie ihre Mutterfreuden geniest, beschließen wir, dass sie weiterhin bei ihren Kindern nächtigt.
Da uns die drei Wichte sowohl vom Wesen, als auch vom Erscheinungsbild überzeugen und eigentlich genau das sind, was wir uns von Berlinnkindern erwartet haben, haben wir heute beschlossen, dass Enigma bei uns bleiben darf.
So müssen nur die beiden Jungs noch ein tolles Zuhause finden.
Alle drei sind sehr selbstbewusste Hunde, die ihren zukünftigen Besitzern bestimmt viel Freude machen. Da sie über einen ausgeprägten Beutetrieb verfügen, wird die Arbeit auf dem Hundeplatz mit ihnen sicherlich sehr viel Spaß bringen.
16.12.2007:
In der letzten Woche haben die kleinen Grauzonler viel erlebt.
Letzten Dienstag war Premiere, wir fuhren mit allen Dreien zum Hundeplatz. Dort hieß es Grauzone trifft Drei Ruten Berg. Die Welpen von Nicole und Kathrin sind zwar schon drei Wochen älter als unsere, aber wir finden, unsere Zwerge haben sich wacker geschlagen. Die Heimfahrt war dann auch sehr ruhig. Eine zufriedene Berlinn mit drei müden Kriegern im Auto ist eine wahre Idylle.
Mittwoch hatten die Welpis den ganzen Vormittag Besuch und Gabi hat dann am Nachmittag mit allen die Leinenführigkeit (der Welpen und ihres Freundes Rainer) geübt.
Abends waren sie dann so müde, dass keiner von ihnen uns das Futter abnehmen wollte.
Bei all dem Trubel müssen wir immer wieder unsere Berlinn bewundern. Sie ist die absolut geduldigste und coolste Hundemutter, die wir je erlebt haben.
Zwar schläft sie seit dieser Woche nachts wieder bei mir, will aber morgens pflichtbewusst zu ihren Kindern. Das säugen ist ihr zusehends unangenehm und wir ermuntern sie auch, dass sie das nicht mehr muss, aber manchmal bleibt sie doch noch stehen und wird selten richtig ungehalten. Die drei „Krokodile“ wissen das mittlerweile ganz genau und sind dementsprechend frech und aufdringlich. Mal sehen, ob die autoritäre Erziehung von Mutter noch einsetzt.
Jedenfalls lässt sich Berlinn im Gegensatz zu den anderen Großen sehr viel gefallen.
Am meisten Geduld beweist von Ihnen Aura Nigra, aber auch sie wird zunehmend unwirsch, wenn 3 x 28 fiese, spitze Milchzähnchen in ihrer Rute hängen und erbarmungslos daran ziehen.
Unsere kleine Schwarze greift dann zu einem Ablenkungsmanöver und zergelt mit drei Welpen am einen Ende der Lunte und sie am anderen um die Wette.
Auch mit sich selbst sind die Geschwister nicht gerade fein, so zog doch letztens Erasmus seinen Bruder Emil solange an der Rute über die Terrasse, bis der sich dann „fürchterlich“ rächte und ihm ins Ohr biss. Kurz darauf kuschelt man sich dann wieder zusammen und tut so, als seien sie alle kleine, unschuldige Knuddelteddys. Geschwisterliebe.....
Gestern haben wir mit allen Hunden zusammen wieder mal einen Waldausflug gemacht.
Jetzt ist die Fahrt im Auto nicht mehr ganz so harmonisch wie die ersten Male.
Berlinn ist zusehends genervt von ihren kleinen „Plagegeistern“. Da sie im Auto nicht ausweichen kann, haben ich alle Hände voll zu tun, um die Drei von Mamas Zitzen abzupflücken. Hoffentlich haben sie bald begriffen, dass die Milchbar jetzt endgültig geschlossen ist.
Wenn das Dreiergespann bei uns oben in der Wohnung ist, sind die Drei sofort hinter Berlinn her. Ihr hilft nur noch die Flucht in die Wurfkiste und Brett davor. Manchmal ist das schon verkehrte Welt.
Im Dreierpack haben die Welpen jede Menge Unsinn im Kopf. Betrachtet man jeden einzelnen mal für eine Weile, so zeigen sich große Charakterunterschiede.
Enigma ist eine sehr selbstbewusste und fröhliche kleine Hündin, die zumindest im Moment das Gefühl „schlechte Laune“ nicht kennt.
Emil strotzt vor Selbstbewusstsein und hat wenig Respekt vor den Großen. Er kämpft um seine Beute laut knurrend und dabei ist es ihm egal, ob am anderen Ende Geschwister, andere Hunde oder Menschen hängen. Anfangs war er sehr verschmust, jetzt hat er dafür selten „Zeit“. Lieber geht er auf Entdeckungsreise und ist auf unbekannten Terrain immer vorne weg.
In genau die andere Richtung entwickelt sich Erasmus. Er wird immer mehr zum menschenbezogenen Kuschelhund. Seiner Freude, Menschen zu begegnen, macht er lautstark Luft. Er erinnert im Aussehen, obwohl blond, und in seinem Verhalten sehr an unsere Alisha (seine Großmutter).
Er ist ein Hund, der auf jeden Fall gefallen möchte und wahrscheinlich für seinen Besitzer durchs Feuer gehen würde, genau wie Alisha für Angus.
Jetzt kommt gerade Besuch für die Welpis und wir wollen mit allen aufs Feld fahren.
17.12.2007 (7 Wochen):
Gestern hatten die Welpen viel Besuch. Das größte Highlight war jedoch der Besuch von Papa Dexter..... zumindest für die Welpen.
Er, wie bis jetzt alle Väter, die ihre Kinder besucht haben, war eher angewidert. So sabberte er in langen Fäden vor sich hin, markierte „sein“ Terrain und flüchtete, sobald eines seiner Kinder sich ihm näherte. Jedenfalls gelang es nicht wirklich ein vernünftiges Foto der „glücklichen“ Familie für die Webseite zu bekommen.
Dexter hat auch nicht verstanden, dass Berlinn ihm nicht mehr so wohl gesonnen war, wie bei ihren ersten Verabredungen. Trotzdem verhält sich Berlinn wirklich noch vergleichsweise nett, wenn er ihr am Hinterteil schnuppert und jagt ihn nicht, wie manch andere Hündin, quer durch den Garten.
Unsere Welpen traten die gesamte letzte Woche in so etwas wie einen „Hungerstreik“. Das angebotene Futter wurde sehr häufig verschmäht, frei nach dem Motto, „Züchter, das kannst du alleine essen“. Sobald jedoch Berlinn auf der Bildfläche erscheint, hängen die drei sofort wie kleine Hyänen an Mutters Zitzen und tun so, als wollten wir sie absichtlich und böswillig verhungern lassen. Berlinn ist wirklich ein kleines Schaf. Trotzdem ihr Gesäuge schon völlig zerkratzt ist, säugt sie immer noch. Auch die ihr mittlerweile verordnete Diät kann sie nicht davon abhalten, zumindest noch ein- bis zweimal täglich geduldig zu säugen.
Bis Berlinn wirklich grantig wird, dauert es ewig.
Ansonsten haben wir drei außerordentlich agile und quirlige kleine Kobolde, die uns heiß und innig lieben, den Garten und ihr Spielzeug zerlegen, tiefe Löcher buddeln und alle wichtigen Aufgaben ihres Welpenlebens mit Wonne erledigen.
Jetzt wird auch schon am Zaun gewacht und man fühlt sich dreikäsehoch-stark und mutig und ist bereit, sämtliche Eindringlinge zu vertreiben. Wie gut, dass Berlinn keine Kläfftüte ist und sie das Verhalten der Drei nicht noch verstärkt.
19.12.2007:
Gestern waren wir wieder mit den Zwergen auf dem Hundeplatz. Wie „alte Hasen“ eroberten sie das gesamte Gelände. Neben dem Spiel mit den Dreirutenbergern trat die erste Lektion in Sachen „Hovawartbenimm“ auf den Plan.
Nach einer ausgiebigen Toberunde wurden alle Welpen an die Leine genommen und auf entsprechend willige Hovawartfreunde verteilt. Es ging darum, die Bindung an den Hundeführer aufzubauen. Die drei Wochen älteren Welpen von Nicole und Kathrin waren da natürlich klar im Vorteil. Dennoch klappte das Heranlocken mit Leckerlies auch bei unseren Dreien schon erstaunlich gut. Enigma flitzte so schnell, wie es ihre noch recht kurzen Beinchen zuließen, hinter mir her und auch Emil und Erasmus ließen sich von den ihnen doch relativ fremden Hundeführern, unterstützt von Angus, problemlos in ein Versteck locken.
Da sieht man mal wieder, auch beim Hovawart geht Liebe durch den Magen.
Enigma fand dieses „Spiel“ so prima, dass sie es beinahe gar nicht erwarten konnte, ein zweites Mal dran zu sein und zog ordentlich an der Leine in Richtung Versteck.
Für die sieben Wochen alten Dreikäsehochs sind solche Übungen sehr anstrengend. Daher ließen sich die Drei nicht hinterher, wie sonst, auf eine Balgerei ein, sondern erkundeten noch gemächlich den Platz, um sich danach wirkungsvoll unter einem Scheinwerfer niederzulassen.
Also wurden drei hundemüde Welpen samt Mutter, die sich inzwischen über den fressbaren Inhalt in der Hundeplatztasche von Jürgen, unserem Freund und Kassenwart hergemacht hatte, ins Auto zurückbefördert.
Bezüglich des „Leckerli-Diebstahles“ meiner zur Zeit nicht gerade unterernährten Hündin durfte ich natürlich als Ausbilderin und Ausbildungswartin unseres Hovawartsportvereins etlichen Spott über mich ergehen lassen....
Seit Berlinn Welpen hat, ist sie so verfressen, als würde sie tatsächlich, wie wir es manchmal aus Spaß behaupten, nur etwas zu fressen bekommen, wenn wir Besuch haben.
Anders sind da im Moment ihre Kinder, sie scheinen großen Teils nur von Luft, Schnürsenkeln, Pappkartons und Liebe zu leben. Immer, wenn Züchter denkt, sie müssten jetzt einen Mordshunger haben, fressen sie erst nach mehreren Anläufen oder fast gar nichts.
Auch ist zu Zeit nur die Futterschüssel interessant, aus dem gerade Schwester und/oder Bruder frisst, weil ja in dieser Schüssel etwas viel Besseres drin sein muss, als in den anderen beiden.
Heute, als ich in der Schule war, hat Angus mit ihnen mal wieder das Gehen an der Leine trainiert. Allein mit jedem Welpen und Berlinn als „Möhre“ vorneweg, versuchte er vorwärts zu kommen. Auch hier zeigte Enigma wieder, dass sie offensichtlich auch mit so einem komischen Ding am Halsband flott unterwegs sein kann. Die beiden „Hovawartherren“ ließen sich da erheblich mehr bitten. Vielleicht ist es aber auch einfach schlau, nach ca. einem Meter zu „streiken“ und sich mit einem Leckerli für den nächsten Meter weiter locken zu lassen....
Sobald die kleinen Puschbären die Sache besser beherrschen, wollen wir mit ihnen in die Stadt und zum Einkaufszentrum fahren. Dort warten scheppernde Einkaufswagen, viele fremde Gerüche und Füße auf sie. Mal sehen, ob sie dann immer noch so furchtlos sind, wie im Moment.
Jedenfalls reicht ihnen unser ca. 1200 qm großer Garten offensichtlich nicht mehr aus, denn gestern „erwischte“ Angus die Dreierbande hinter unserem Gartenzaun auf dem unbewohnten Nachbargrundstück. Durch den Abriss unseres Nebengebäudes, für den wir unseren Zaun an dieser Stelle öffnen mussten, ist darunter jetzt eine Lücke entstanden, die die aufgeweckten Blonden jetzt entdeckt haben.
Also nahm Angus ein langes Brett, balancierte umgeben von fleißig helfenden Welpen, damit zur Lücke und versuchte, ohne einen Welpen darunter zu begraben, die Lücke zu verschließen.
Emil nutzte hierbei „schamlos“ aus, dass Angus beide Hände voll hatte und zog ihn kräftig am Hosenbein. Als sich Angus seiner Last entledigt hatte, begann er mit einem lauten „Aua“-Ruf und einem wohldosierten Schnauzengriff, den vorwitzigen Zwerg zu erziehen. Nach zwei Einwirkungen hat Emil einen neuen Befehl gelernt, um ihn von einem unerwünschten Verhalten abzubringen. „Aua“ reicht für ihn im Moment aus, um in davon abzubringen, in Hosenbeine, Tischbeine, Topfpflanzen und Sofas zu beißen.
Dennoch machte ich Angus den Vorschlag, diesen Befehl doch vielleicht in „Pfui“ umzuwandeln, denn man stelle sich mal vor, man müsste, einen ausgewachsenen Hovawartrüden, der sich evtl. gerade in etwas Unappetitlichem wälzt, in aller Öffentlichkeit mit einem energischen „Aua“ von seinem Verhalten abbringen. Ich glaube, dass würde unter Umständen zu sehr verständnislosen Blicken eventueller Zuschauer führen.....
20.12.2007:
Da es im Moment recht ruhig bei den Welpen ist, bedingt dadurch, dass Weihnachten vor der Tür steht und sämtliche Leute mit entsprechenden Vorbereitungen beschäftigt sind, haben wir mit den Welpen heute einen Ausflug zum Oranienburger Einkaufszentrum gemacht. Also, wenn der „Besuch“ nicht zu uns kommt, dann müssen wir halt den „Besuch“ besuchen.
Logischerweise kommt man mit drei entzückend aussehenden Welpen nicht sehr weit und wird ständig angesprochen. Für die Drei war das ein tolles Erlebnis, wurden sie doch durch viele Hände gestreichelt und sie konnten Kinder kennen lernen. Auch Einkaufswagen und Radfahrer stellten nicht wirklich ein Problem dar. Die drei Welpen sind sehr aufgeschlossen, selbstbewusst und neugierig.
Allerdings trifft man bei solcher Gelegenheit auch auf unverbesserliche „Pseudokynologen“. Eine Dame regte sich jedenfalls fürchterlich darüber auf, dass wir unseren Welpen in der Prägephase solch einen Stress zumuteten. Ich frage mich da doch allen Ernstes, wann man mit der Prägung auf die Umwelt anfangen sollte. Immerhin wären die Drei theoretisch Heiligabend abgabebereit.
Jedenfalls war ich stets dafür dankbar, wenn ich einen Welpen beim Züchter mit acht Wochen abholte, der schon an der Leine laufen konnte und sich nicht gleich von fremden Menschen, lauten Geräuschen und unbekannten Gegenständen ins Bockshorn jagen ließ.
Um diese Art „Stress“ wieder abzubauen, sind wir anschließend noch mit Allen, das heißt, den Großen und den Kleinen in den Wald zum ausgiebigen Toben gefahren.
Bei diesen Spaziergängen zeigt sich Erasmus immer wieder als Hund, der mehr dem Menschen, denn dem Hunderudel folgt. Eine, wie ich finde, sehr angenehme Eigenschaft, sollen unsere Welpen doch im Idealfall vollintegrierte Familienmitglieder werden. Ihn kann man jedenfalls nicht so leicht „verbummeln“.
Der Aktionsradius der beiden anderen „Pumphosenträger“ ist jedenfalls erheblich größer, so dass man mit ihnen bestimmt wesentlich mehr Bindungsspiele spielen muss.
Zu Hause angekommen, sollte man eigentlich meinen, dass die beiden Ausflüge rechtschaffend müde gemacht haben sollten. Weit gefehlt, im Garten wurde ausgiebigst weiter gespielt.
Auch sollte man glauben, die drei „Rutenwedelautomaten“ müssen jetzt einen riesigen Hunger haben und wird wie immer eines Besseren belehrt. Emil und Erasmus machten sich gemeinsam über einen Napf her, während Enigma ausgiebigst überlegte, ob sie nicht evtl. doch Hunger hatte. Nachdem ihre Brüder den Napf nahezu geleert hatten, „stürzte“ sie eben auf diesen Napf zu und tat so, als hätte sie schon ewig nichts mehr bekommen und es sei ja überhaupt eine „Frechheit“, dass man in „ihrem“ Napf nur ein paar Krümel getan hatte. Wohlgemerkt, keine zehn Zentimeter von ihr entfernt, „betteln“ zwei volle Näpfe, geleert zu werden. Die Brüder konkurrieren mit ihrer Schwester ausschließlich um diesen einen ganz besonderen, mit dem schmackhaftesten Futter aller Zeiten gefüllt gewesenen, „Zaubernapf“.
Zaubernapf insofern, als das Züchter ja auch erfindungsreich ist und aus den anderen, scheinbar mit einer „geruchsverschließenden Tarnkappe“ abgedeckten, Näpfen immer ein paar Brocken in den „Zaubernapf“ fallen ließ, die auch gierig von allen Dreien gefressen wurden. Langsam glaube ich, den drei „Königskindern“ geht es zu gut....
22.12.2007:
Unsere drei Knuddelmonster wachsen uns immer mehr ans Herz und eigentlich sind wir unvernünftigerweise nicht todunglücklich, dass sich niemand für unsere Welpen interessiert.
Schön wäre es jedoch, wenn die Welpen noch in der Prägephase ein neues Zuhause finden. Klar macht es Spaß, mit ihnen zu spielen, sie beim Spiel zu beobachten und ihnen die Welt außerhalb unseres Grundstückes zu zeigen. Dennoch wird der Abschied um so schlimmer, je länger und intensiver die Bindung zu den einzelnen Persönlichkeiten ist.
Jeden morgen, das ist bereits fester Bestandteil ihres Lebens, kommen die Drei wie selbstverständlich ins Haus, erklimmen in einer beachtlichen Geschwindigkeit die Treppe und toben dann durch die gesamte Wohnung.
Wehe man möchte sie vielleicht mal morgens nicht gleich mit nach oben nehmen. Dann ertönt ein dreistimmiges Wolfsgeheul, welches übersetzt heißen könnte: „böser Züchter, immer lässt du uns in der Kälte alleine, und überhaupt, wir bekommen nie Streicheleinheiten und das Futter lässt auch zu wünschen übrig“.
Jeder Außenstehende, der das hört, muss denken, unsere armen Kleinen sind mutterseelenallein auf dieser Welt und total vernachlässigt.
Man darf halt nicht vergessen, dass die Zwerge Montag acht Wochen alt werden und sich mitten in der Prägephase befinden. Sie wollen nicht mehr nur im Garten bleiben und die Spielzeuge und Klettergeräte sind auch langweilig. Lieber suchen sie sich wieder eine Lücke im Zaun und vergnügen sich auf unserem Nachbargrundstück.
Die Suppe versalzen wir ihnen insofern, als dass wir einen großen Findling vor das Loch legen. Dennoch arbeiten die drei Maulwürfe bereits an einer neuen Ausbruchsstrategie.
So versuchen wir den Kleinen, so gut es geht, immer mal was Neues zu bieten. So war gestern und heute Murphy zu Besuch. Nein, nicht der, der immer dafür verantwortlich ist, dass alles schief geht oder das Socken in der Waschmaschine auf nimmer wiedersehen verschwinden, sondern ein mir sehr lieber Patient, ein weißer Schweizer Schäferhund. Murphy ist 11 Monate alt und weist ein prima Sozialverhalten auf. So kleines Gemüse kennt er allerdings noch nicht und so begegnen sich anfangs ein großer, weißer stehohriger Rüde und drei sonst so vorlaute, jetzt doch beeindruckte blonde Schlappohren mit doch sichtbarem Respekt. Murphy sabbert lange Fäden und der sonst so freche Emil schmeißt sich erst mal vorsichtshalber auf den Rücken. Als beide Parteien merken, dass an der Situation nichts Bedrohliches ist, wird zumindest gestern vorsichtig Kontakt aufgenommen.
Heute morgen sah das Ganze schon anders aus. Mit einem mehrstimmigen Welpengekläffe wird versucht, Murphy samt Hundeeltern zu vertreiben. Das gelingt nicht wirklich, also heißt es, eine neue Strategie entwickeln. So versuchen doch die Welpen durch Ziehen an den Ohren, aus Murphy ein „Schlappohr“ zu machen, ich glaube, das passt besser in das Weltbild der Kleinen. Murphy hingegen versucht als echter Schäferhund, die Welpen zu hüten. Da Welpen aber keine Schafe sind, gelingt es ihm nicht wirklich alle Drei brav und gesittet beisammen zu halten. Heute werden die Welpen wieder Besuch bekommen und morgen ist die endgültige Wurfabnahme.
27.12.2007:
Lieber Leser, wir hoffen, Sie hatten geruhsame und schöne Weihnachtsfeiertage und Zeit, sich auf Ihre Lieben zu konzentrieren.
Am 23. fand die entgültige Wurfabnahme unseres Trios statt. Da bei solch einer Wurfabnahme auch ein Wesenstest durchgeführt wird, wollten wir die Welpen unserer Zuchtwartin Manuela Hübner natürlich möglichst wach präsentieren. Also überlegten wir uns eine Strategie...
Wir fütterten die Welpen morgens um acht Uhr und holten sie danach ins Wohnzimmer. Normalerweise spielt sich dann folgendes ab. Drei völlig „durchgedrehte kleine Turbohunde“ toben durch die Wohnung, „verhauen“ sich gegenseitig, machen sich über Züchters Füße (Autsch...) und das umherliegende Spielzeug her und fallen dann nach ca. einer Stunde für ca. zwei Stunden in einen komaähnlichen Schlaf. Das hieße also, die Welpen wären zu elf Uhr ausgeschlafen, wenn Manuela kommt.
Aber, wie sollte es anders sein, die drei Wichte haben ihren eigenen Kopf. Zwar tobten sie, wie oben beschrieben und schliefen dann auch, aber nur für eine halbe Stunde. Also brachten wir sie in den Garten, in der Hoffnung, dass sie sich in Anbetracht der Kälte schnell in ihre Höhle zurückziehen würden. Doch weit gefehlt, drei blonde Kugelblitze tollten anderthalb Stunden durch den Garten und.... gingen 10Minuten bevor Birgit und Frank, die Deckrüdenbesitzer, und Manuela samt Mann eintrafen, schlafen.
Demzufolge wurde unseren Welpen ein ruhiges Temperament und relativ wenig Beutetrieb bescheinigt (Manuela hätte sie mal eine Stunde später sehen sollen....).
An diesem Abend hatte Enigma dann auch ihre Restaurantpremiere. Vertrauensseelig und völlig cool betrat sie unseren Stammitaliener, als sei dies für sie das Normalste der Welt. Nach kurzer Zeit, als sie merkte, dass Herumturnen im Restaurant nicht erwünscht ist, legte sich mit ihrem Kuscheltier schlafen. Nachdem wir bezahlt hatten, nahm Angus die Lütte rasch auf den Arm und brachte sie nach draußen, damit im Restaurant kein feuchtes Malheur passiert. Enigma scheint aber eine gute Blase zu haben, denn sie tat alles andere, als puschen zu gehen.
Also ab ins Auto und nach Hause, allerdings ist ihre Blase offensichtlich nicht ganz so dehnungsfähig, denn der Bach ergoss sich dann im Auto....
Am nächsten Tag holten sich Birgit und Frank Erasmus für diesen Tag ab. Er hat sich wohl sehr artig gezeigt und war auch überhaupt kein Problem bei Pflanzen-Kölle und den anderen Orten. Nur sein Vater Dexter war wohl nicht recht begeistert von diesem Zwerg und heilfroh, als dieser am Abend wieder nach Hause ging. Die beiden Anderen vermissten ihren Bruder wohl doch etwas und spielten verhaltener. Sie haben mit uns einen Ausflug in den Baumarkt gemacht und waren völlig unbeeindruckt von den Menschen, elektrischen Schiebetüren und vorbei ratternden Einkaufswagen. Anschließend sind wir dann noch für eine Entspannungsrunde in den Park gefahren und hatten hinterher zwei glückliche und zufriedene Welpen.
Am nächsten Tag sind wir mit allen Dreien an der Leine erstmalig zum Feld gelaufen. Auf dem Rückweg haben wir dann Murphy besucht. Die Dreierbande enterte sofort Murphys Garten und Murphy war von dem Besuch schier begeistert. Anne und Axel, Murphys „Eltern“, haben einen großen Teich mit Kois im Garten. Emil saß fasziniert am Rand des Teiches und überlegte, wie er jetzt an das „Lebendfutter“ gelangen könnte. Glücklicherweise setzte er seinen Plan nicht in die Tat um und wir mussten ihn nicht aus dem Teich fischen.
Am Nachmittag fuhren wir wieder, diesmal mit allen Hunden, auf den Hundeplatz. Dort stand zunächst für die Großen Schutzdienst auf dem Plan, unsere Hovidamen waren restlos begeistert. Danach trafen die Dreirutenberger zur Welpenspielstunde ein und eine Meute von acht Minihovis eroberte, farblich schön sortiert, Menschen und den Platz. Es ist immer wieder interessant, was drei Wochen Altersunterschied in diesem Alter ausmachen. Die Dreirutenberger sind doppelt so schnell wie unsere Grauzonler und natürlich auch schon wesentlich aufnahmefähiger und ausdauernder. Trotzdem finden unsere Dreikäsehochs Bindungsspiele, auch mit nahezu fremden Personen, Klasse und der dicke Po sinkt in Erwartung eines Leckerlis blitzschnell zu Boden, verbunden mit einem überschwänglichen „Fein Sitz“ des Hundeführers. Nach dem Unterricht sind unsere Drei im Moment jedoch so „erschossen“, dass sie nicht mehr viel spielen und schlafend nach Hause transportiert werden können.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag „borgten“ Birgit und Frank sich Emil für einen Tag aus. Sie sind mit ihm zum Hundeplatz nach Markee gefahren, wo er sich schon mal in Sachen Tunierhundesport „üben“ durfte. Tunnel und Diel sind für ihn mit Leckerli kein Problem und bei den Beiden zu Hause eroberte er das Haus im Sturm. Da wurden Zeitungen hervor gezerrt und Ochsenziemer „vernichtet“, eine Niveadose apportiert und im Gegensatz zu Erasmus, der seinen Liegeplatz auf der Erde anstandslos akzeptierte, versuchte er, auf die Couch zu seinem Vater zu gelangen. Für Nahrungsaufnahme hatte der kleine Kerl bei diesem Pensum natürlich keine Zeit und Schlafen war auch unwichtig. Abends haben wir uns dann zur „Hundeübergabe“ beim Italiener getroffen. Emil war sichtlich begeistert, uns wieder zu sehen und holte unter dem Tisch den versäumten Schlaf nach.
Wieder im heimischen Garten angelangt, tobte er erst mal ausführlich mit seiner Schwester, machte sich über das Futter her, inspizierte den gesamten Garten und begrüßte jeden Strauch und jeden Baum wie einen lang vermissten Freund.
Heute Vormittag haben wir unsere gesamte Hundemeute ins Auto geladen und sind an den Grunewaldsee gefahren. Der Grunewald ist der größte Wald in Berlin und hat ein Hundeauslaufgebiet mit einer Hundebadestelle. Die Drei watschelten tapfer den doch relativ weiten Weg zu See mit und trafen dort auf fremde Menschen und Hunde. Sie zeigten sich sehr selbstbewusst und hatten wenig Probleme mit dem Trubel um sie herum. Witzig ist in neuen Situationen immer wieder Erasmus. Wie ein kleiner „Sensationspressereporter“ muss er alles, was er sieht und hört, lautstark kommentieren. Dabei ist er aber überhaupt nicht ängstlich, denn die kleine Rute ist hocherhoben und die Ohren sind vorne. Aber er „erzählt“ für sein Leben gern „Geschichten“, wie seine Großmutter Alisha früher.
Eine blöde Situation hatten wir bei diesem sonst sehr schönen und harmonischen Ausflug. Ein Foxterrier meinte, er müsse sich Erasmus, und das völlig grundlos, unterordnen. Da Erasmus sich auch sofort ergab, ist glücklicherweise nichts weiter passiert und der kleine Kerl war hinterher auch nicht sonderlich beeindruckt. Bleibt bloß zu hoffen, dass er in diesem Falle nicht das hovawarttypische Elefantengedächtnis hat und Foxterrier in Zukunft auf seinem „Speiseplan“ stehen.
04.01.2008:
Zunächst möchten wir allen Lesern und Hovawartfreunden ein gesundes und glückliches Jahr 2008 wünschen.
Unsere drei E´s haben auch in der letzten Woche wieder viel erlebt. Emil durfte dank Birgit und Frank mit zu Welpenschule unseres Zuchtvereins in Markee und als Jüngster hat er sich prima behauptet.
Erasmus und Enigma bekamen dafür an diesem Tag Besuch von den Dreirutenbergern, so dass plötzlich statt drei sieben Welpen durch den Garten tobten. Ganz „Gastgeber“ haben die Beiden den Dreirutenbergern gezeigt, was derzeit an „Gartengestaltungsarbeiten“ bei der Grauzone „in“ ist. Nicole und Kathrin blieben auch länger, als sie eigentlich wollten und konnten am Abend fünf glückliche und hundemüde Hovis ins Auto bringen.
Gleichzeitig brachten Birgit und Frank Emil wieder nach Hause. Anders als beim letzten Ausflug, wo er offensichtlich froh war, wieder zu Hause zu sein, markierte er jetzt vor seinen Geschwistern den „großen Maxen“. So fiel er über beide her und es wurde ordentlich gerauft. Hinterher lagen dann wieder alle Drei zufrieden zusammen auf einem Vetbed und träumten davon, was sie erlebt hatten.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich wieder einen großen Ausflug an den Grunewaldsee machen. Kurzfristig meldete sich aber Angela, die Vorbesitzerin von Berlinn, zu Besuch an. Sie sagte, sie sei ja schließlich so etwas wie „Großmutter“ geworden und wollte Berlinns Nachwuchs auch mal sehen. Bei ihrem Besuch zeigte sich wieder einmal, was der Begriff „Prägephase“ bedeutet. Berlinn hat seit der neunten Woche bis zum Alter von acht Monaten bei Angela gelebt und es dort sehr gut gehabt. Wenn sich Angelas Lebensumstände damals nicht so extrem geändert hätten, wäre Berlinn dort auch alt geworden. Jetzt hatten wir Angela schon sehr lange nicht mehr gesehen und Berlinn natürlich auch nicht. Aber als sie Angelas Stimme hörte, war sich schlichtweg aus dem Häuschen. Ihre Kindheit und Jugendphase hat sie nicht vergessen und natürlich auch nicht die Menschen, die sie in dieser Phase begleiteten.
Jedenfalls war es nach diesem Besuch zu spät, um noch an den See zu fahren, so dass wir mit Erasmus Einzelprägung in Richtung „Hovawart-Etikette“ im griechischen Restaurant gemacht haben. Die Bedienung war begeistert, alleine schon deshalb, weil Erasmus ein griechischer Name ist. Außerdem gehen wir schon seit über 20 Jahren in dieses Restaurant und so kennt die Belegschaft alle unsere Hunde von Doreen angefangen bis zu den jetzigen Zwergen und ist jedes Mal von dem angenehmen Wesen und der guten Erziehung unserer Hovis begeistert.
Montag war der letzte Tag des Jahres 2007. Eigentlich wollten wir diesen Tag gemütlich angehen lassen, da wir bis zum 3. Januar Bereitschaftsdienst haben sollten und nicht wussten, was in der Nacht an Silvester so für Notfälle in der Praxis landen würden. Es ging jedoch schon morgens um acht Uhr los und der Strom der Patienten riss den gesamten Tag über nicht ab. Offensichtlich hatten sich alle Kollegen in Oberhavel und Havelland verabredet, Silvester gemeinschaftlich Urlaub zu machen und eine „arme, kleine“ Kollegin in Schmachtenhagen mit Arbeit zuzuschütten.
Gegen Abend riss der Patientenstrom endlich ab und wir konnten uns dann etwas auf den kommenden Jahreswechsel besinnen.
Bewusst ließen wir die Abendmahlzeit bei unseren drei „Löwen“ ausfallen und holten sie zu ihrem Erstaunen abends in die Wohnung. Dort verbrachten wir einen sehr ruhigen Silvesterabend, um dann um 24 Uhr mit Futterschüsseln, Sektflasche, -gläsern und Welpen in den Garten umzuziehen. Während um uns herum das Feuerwerk „tobte“ (soviel wird in unserem Ort zum Glück nicht geknallt) bekamen drei hungrige Mäuler ihr verspätetes Abendbrot und somit ist für sie ein Höllenlärm und farbige Blitze am Himmel mit Futter verknüpft, also überhaupt kein Problem. Während die Kleinen unbeeindruckt futterten, wollten wir das neue Jahr mit einem Glas Krimsekt begrüßen. Da wir aber nicht die exzessiven Sekttrinker sind, mussten wir leider feststellen, dass der Sekt auf dem besten Wege war, sich in Essig zu verwandeln. Zum Taufen der Welpen hat es dennoch gereicht und alle drei Fellmonster mögen angegorenen Sekt vom Finger (wirklich nur ein Tropfen...).
Da wir nachts um drei Uhr noch mal zu einem Einsatz gerufen wurden (ein Hund wurde von einem anderen Hund gebissen und die Besitzer waren zu betrunken, um Auto zu fahren oder sich ein Taxi zu nehmen....), bekamen unsere Welpis um vier Uhr morgens noch mal von uns Besuch und waren entsprechend am nächsten Morgen so müde, als hätten sie Silvester gefeiert. Weil wir nachmittags wieder auf den Hundeplatz wollten, haben wir den Vormittag ruhig angehen lassen. Auch war offensichtlich kein Tier in unserem Landkreis krank (wahrscheinlich eher deren Besitzer...), so konnten wir uns etwas entspannen, was selten genug vor kommt und freuten uns auf Schutzdienst mit den Großen und Welpenspiel mit den Kleinen.
Zur Welpenspielstunde waren außer unseren Dreien nur noch zwei etwas ältere Welpen da. Zunächst haben wir wieder Bindungsspiele und das Heranlocken geübt und natürlich auch das Sitz mit einem Leckerchen. Dann wollte Angus als guter Ausbilder demonstrieren, wie man einem Welpen, der das noch nie gemacht hat, das Platz beibringt. Unsere Welpen dachten jedoch nicht daran, sich in den Schnee zu schmeißen. Nur Enigma rettete unsere Ausbilderehre und machte zumindest beim zweiten Anlauf brav Platz. Das müssen wir dann wohl noch mal üben.
Mittwoch wollten wir mit den drei Minis in den „Fressnapf“, einerseits zwecks der Prägung und andererseits wollten wir für sie neue Halsbänder kaufen, da die Erstausstattung mittlerweile zu klein (die Welpen wiegen jetzt weit über 10 kg) ist. Das war vielleicht ein spannender Ausflug, mit tollen Gerüchen, prima Regalen zum Reinklettern und supernetten, streichelfreudigen Verkäufern. Bei der Gelegenheit nahmen wir auch Pansenkausticks mit und verteilten diese im Auto an die drei Zwerge. Sie waren so erpicht auf diese Dinger, dass das erste Mal ein wirklich erstzunehmender Streit unter den Dreien ausbrach, weil jeder seinen Stick verteidigte. Hinterher waren wir mit allen, auch den Großen, im Wald und genossen die Ruhe und die verschneite Landschaft.
Gestern Vormittag kam Deona aus der Grauzone zum HD-Röntgen. Als das erledigt und die Hündin wieder wach war, fuhren wir kurzentschlossen, bevor die Sprechstunde begann, mit all unseren Hunden wieder mal zum Grunewaldsee (sorry Familie Horn mit Axinjia, es war so spontan, dass wir nicht Bescheid sagen konnten, beim nächsten Mal, versprochen!). Hier merkt man, dass die Zwerge wieder eine Woche älter geworden sind, denn wieder zu Hause angekommen, tobten sie wie die Irren mindesten noch eine Stunde durch den Garten, von wegen müde...
Heute wollen wir mit den Fellmonstern zum ersten Mal S-Bahn fahren, mal schauen, wie das wird.
07.01.2008 (10 Wochen):
Heute ist unser Trio 10 Wochen alt geworden. Die Wichtel werden jetzt immer aktiver und wollen mehr erleben. So heulen zwei am Zaun, wenn wir mit dem dritten Zwerg ins Auto einsteigen, um mit ihm alleine etwas zu unternehmen. Alle sind hellauf begeistert, wenn wir mit ihnen auf Tour gehen.
In der letzten Woche waren wir mit ihnen auf dem Bauernmarkt in unserem Ort. Dort sind immer ganz viele Leute, die kleine Hunde mögen und es fehlt nicht an Streicheleinheiten. In diesem Markt gibt es eine große Scheune, in der viele Menschen essen und trinken und es sich bei „Schunkelmusik“ gut gehen lassen. Für unsere Wackelpos ist der Trubel überhaupt kein Problem, denn während es sich Züchter bei einem kühlen Schwarzbier gut gehen lassen, pennen drei Zwerge lang ausgestreckt, als wären ca. 200 Menschen um sie herum das absolut Normalste der Welt.
Auch die erste S-Bahnfahrt war überhaupt kein Stress, sondern nur eine riesengroße Gaudi für die Drei. Für die Züchterin war da schon mehr Konzentration angesagt, denn man versuche mal drei quicklebendige, ausgeschlafene Zwerge an der Leine daran zu hindern, ein Leinengewirr zu veranstalten und sich nicht gegenseitig zu überfallen. Auch das geordnete Aussteigen aus dem Zug war für die Züchterin ein Abenteuer, während die Kleinen in einem Affentempo, übereinander kullernd, hinter wildfremden Menschen her aus der S-Bahn stürmen. Eine nette Dame streichelte die Kobolde auch. Emil bedankte sich dafür, indem er der Dame ihren Schal aus dem Einkaufskorb stahl. Sie nahm es gelassen und ich erklärte Emil, dass er den Schal nicht behalten dürfe. Mehr oder weniger geordnet verließen wir vier den Bahnhof, wobei die Treppe sich auch nicht als Problem herausstellte, außer dass ich versuchen musste, nicht von drei Welpen mit den Leinen gefesselt zu werden und als gut geschnürtes Züchterpaket unten aufzuschlagen.
Auf dem Parkplatz wartete Angus mit dem Auto auf uns und wir fuhren mit allen Hunden zur Entspannung in den Wald.
Gestern nahmen wir Welpenprägung einer etwas anderen Art wahr. Wir fuhren, nachdem es bei uns etwas getaut war (Blitzeis ist wirklich eine verflucht glatte Angelegenheit) zu unseren Freunden Monika und Jürgen, weil ich deren Katze impfen sollte. Da die Beiden genau am anderen Ende von Berlin wohnen, fragen wir sie, ob wir die Welpis mitbringen konnten, damit sie nicht so lange alleine sind. Es ist toll, solche toleranten Freunde zu haben. Also auf nach Rudow und dort den Hovawartrüden Bob und Delana, die Halbtante der E´s, besuchen.
Hierbei zeigt sich, dass unser Hovawartsporverein wirklich viel in Richtung Sozialisierung der Hovawarte tut. Die beiden nahmen den „Überfall“ der blonden „Flut“ in ihr Revier absolut gelassen hin. Die Welpen machten sich über das fremde Spielzeug her und spielten mit Delana, die offensichtlich hocherfreut über den Besuch war. Die beiden großen Hovawarte zeigten überhaupt keine Eifersucht und duldeten von den drei Minikrokodilen sämtliche Welpenfrechheiten. Selbst Bob hatte wesentlich weniger „Grieben“ im Gesicht, als man eigentlich erwartet hätte. Immerhin ist er mit sieben Jahren ein gestandener Rüde, der sich mit so jungem Gemüse eigentlich nicht abgeben muss.
Die Zwerge drehten so dermaßen in der neuen Umgebung auf, dass sie im Auto auf der Heimfahrt nur noch in einen komatösen Schlaf fielen und wir sie zu Hause wirklich wecken mussten.
Eigentlich wollte ich schon gestern damit beginnen, immer einen einzelnen Welpen mit auf den Weg zum Bäcker zu nehmen, allerdings war es draußen dermaßen glatt, dass ich darauf verzichtete, weil ich nur vorwärts kam, wenn ich mich an den Zäunen der Grundstücke entlang hangelte. Unsere vier Großen sahen Frauchen etwas befremdet an, da sie das nicht recht verstehen konnten. Immerhin haben sie ja Vierpfotenantrieb. Auf dem Feld war das vorwärts kommen allerdings auch nicht viel besser und die vier Großen mussten jetzt merken, dass es sich selbst auf vier Pfoten verdammt schlecht bremsen lässt. An eine Ankunft beim Bäcker war jedenfalls nicht zu denken und so bat ich Angus per Handy, er möge doch Brötchen mit dem Auto holen fahren.
Nachdem ich die Großen zum Trocknen ins Hundezimmer verfrachtet hatte, begab ich mich in unseren spiegelglatten Garten, um Welpennäpfe und kleine Hunde einzusammeln.
Beim Öffnen der Tür entdeckte mich sofort Erasmus und rannte, vielmehr schlidderte auf mich zu. An Bremsen war auch bei ihm nicht denken und wenn am Eingang nicht eine Treppenstufe wäre, wäre er vermutlich bis zum Vordereingang unseres Hauses durchgestartet.
Heute morgen waren die Witterungsverhältnisse etwas besser und ich wagte mit Enigma und den Großen den ersten Ausflug zum Bäcker. Während die kleine Hovidame bis zum Feld an der Leine so überhaupt nicht laufen wollte, genoss sie den Spaziergang übers Feld sehr und wir konnten das Herankommen, Sitz und Platz, natürlich verbunden mit jeder Menge Leckerlis und Lob üben. Vor dem Bäcker hat sie mit den anderen Hunden sehr artig gewartet und der Rückweg an der Leine war kein Problem mehr. Zu Hause hatte sie ihren Geschwistern so viel zu „erzählen“, was sie alleine erlebt hatte, dass sie, die sie sonst recht verfressen ist, dazu keine Zeit hatte. Ihr Frühstück viel jedenfalls fast komplett aus.
Am Vormittag waren wir mit allen einzeln im Baumarkt. Während Enigma und Emil völlig wuselig und aufgeregt durch die Gänge marschierten, benahm sich Erasmus wie ein „alter Hase“, total cool und „erwachsen“, als würde er jeden Tag Streugranulat mit seinen Züchtern einkaufen gehen und Einkaufwagen würden zur Grundausstattung unseres Garten gehören.
11.01.2008:
Wieder haben die E´s aus der Grauzone einiges erlebt. Wie bereits angekündigt, nehme ich jetzt täglich einen einzelnen Goldschatz mit zum Bäcker und kann so deren Charaktere und Lernbereitschaft noch besser einschätzen. Emil ist wie immer vorne weg und „überfällt“ Mutter. Er macht auch vor Ileina nicht halt und sie „erträgt“ es verhältnismäßig gelassen. Im Haus selber muss Ileina jedoch weiterhin Maulkorb tragen, da sie ein sehr ausgeprägtes Territorialverhalten mit einem großen Hang zur Eifersucht aufweist.
Vor dem Bäcker findet Emil das Warten nicht so toll und wenn es ihm zu lange dauert, protestiert er auch schon mal lautstark.
Erasmus läuft den Weg zum Bäcker, als hätte er ein Leben lang nichts anderes gemacht. Allerdings findet er die Unterordnungsübungen auf dem Weg eher nicht so spannend. Besonders „Platz machen“ findet er eher unnötig, aber für ein Leckerchen kann Hund es ja mal machen.
Jeder einzelne Welpe ist erpicht mitgenommen zu werden. Und so spielen sich mittlere „Dramen“ ab, wenn nur einer in den Genuss kommt, mit Frauchen und den anderen Hunden etwas zu erleben. Zwei Zwerge stehen dann immer heulend am Zaun. Nach dem Frühstück ist der Run ins Haus groß, sind doch dort die anderen Hunde und heiß geliebtes Spielzeug.
Diese Woche hat Angus mit Enigma seine Mutter in Berlin besucht. Enigma fand es äußerst spannend. Auch der Besuch beim Recyclinghof (Angus wollte ein paar Altgeräte seiner Mutter entsorgen) war für Enigma eine willkommene Abwechslung. Sie hat soviel Eigeninitiative entwickelt, dass sie aus dem Auto kletterte und sehr selbstbewusst über den Recyclinghof marschierte. Zum Glück hat Angus sie nicht versehentlich statt eines Videorekorders im Container „entsorgt“. Zum Puschen hatte sie während dieser Tour trotz reichlicher Gelegenheit jedoch überhaupt keine Zeit. Erst im heimischen Garten waren große und kleine Geschäfte höchst eilig.
Gestern haben wir mit allen Dreien einen Ausflug in den Tierpark nach Germendorf gemacht. Dieser Park ist wirklich sehr schön angelegt und dort laufen Rehe frei herum. Unsere Wonneproppen hatten Gelegenheit ganz andere Tiere kennen zu lernen. Emil zeigte sich, wie immer am forschesten. Vor dem Lama-Gehege stand er völlig fasziniert und als ein Lama den Kopf zu ihm herab senkte, nahm der kleine Kerl nicht etwa reiß aus, nein, man glaubt es kaum, er kletterte dem Lama entgegen und küsste es!!
Erasmus hingegen fand die diversen Entenarten äußerst spannend und konnte sich kaum von diesen trennen.
Enigma zeigte sich eher größenwahnsinnig, versuchte sie doch mit einem tiefen Grollen Pumas (glücklicherweise gut verwahrt) zu vertreiben. Der Pumakater hat sie offensichtlich nicht richtig verstanden, denn er überlegte wohl eher, wie man kleine Hovawartmädchen pumagerecht zubereitet, anstatt sich von Enigma vertreiben zu lassen.
Wegen der recht langen Wegstrecke und auch den ganzen Eindrücken, vor allem gesittet an der Leine laufen, konnten wir nach diesem Besuch drei völlig platte Fellbündel ins Auto verfrachten und wieder nach Hause fahren. Dort wurde erst mal ordentlich „Dampf abgelassen“ und am Nachmittag war himmlische Ruhe im Garten, denn drei kleine Hovis träumten wohl von ihrer „Safari“. Jedenfalls wurde an diesem Nachmittag nicht ein einziger Patientenbesitzer am Zaun verbellt.
Das regelmäßige Üben an der Leine zahlt sich mittlerweile gut aus. So konnte ich heute Mittag mit vier erwachsenen Hovawartdamen und drei Zwergen an der Leine, ohne Ziehen und Leinensalat zum Feld laufen. Auch können die Hovikinder bereits mehr oder weniger perfekt am Straßenrand Sitz machen. Am Feld angekommen, sitzen 7! Hovis nebeneinander und warten darauf, dass sie zum Toben losgeschickt werden.
Jedenfalls wird die Bindung zu den blonden Perlen immer größer und es wird irgendwann verdammt schwer fallen, sich von ihnen zu trennen. Bis jetzt möchte aber sowieso keiner unsere Jungs haben, den das Telefon bzw. Email-Programm schweigt beharrlich.
18.01.2008:
Wieder sind die E´s größer und älter geworden.
Ihre körperliche Geschicklichkeit, Ausdauer und Neugier auf die Welt hat sich enorm gesteigert. So gestalten sie den Garten äußerst erfindungsreich um, wenn ihnen langweilig ist.
Jeder einzelne Fellblitz entwickelt sich immer mehr zu einer ganz eigenen kleinen Persönlichkeit.
Mittlerweile können alle Drei „perfekt“ Sitz und Platz. Auch mit der Leine kommen sie immer besser zurecht. Ausflüge Einzeln oder im Dreiergespann gehören zum Alltag.
Es macht großen Spaß, die Zwerge größer werden zu sehen, dennoch plagt einen immer etwas das schlechte Gewissen, den Welpen nicht noch mehr bieten zu können. Sie müssten jetzt dringend ihr eigenes Umfeld und zu Hause finden mit ihrer eigenen Familie.
Trotzdem machen wir, was wir können.
Angus und Birgit waren letzten Samstag mit Erasmus und Enigma zur Welpenspielstunde in Markee, während ich mit Emil und den Großen einen Extraspaziergang gemacht habe.
Regelmäßig bekommen die Blondis Besuch von Murphy und es ist wirklich sehr drollig anzusehen, wie die Vier zusammen spielen. Emil versucht allerdings immer wieder beharrlich aus Murphy ein „Schlappohr“ zu machen. Murphy erträgt es gelassen und man hat den Eindruck, es macht ihm sogar Spaß, wenn ein Welpe ihm die Ohren „lang zieht“.
Alle drei Zwerge buhlen natürlich um unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit und jeder will in Sachen Streicheleinheiten und Leckerli der Erste sein.
Dienstag musste Züchterfrauchen zum Zahnarzt. Da meine Person ein absolutes Hasenherz in dieser Richtung ist, nehme ich immer den weiten Weg nach Berlin-Steglitz in Kauf um zu meinem ganz speziellen Zahnarzt zu gelangen. Angus nutzte die Gelegenheit, um mit Enigma über die belebte Schloßstrasse zu „flanieren“. Er brauchte jedoch fast eine Stunde, um einmal um den Block zu kommen, da Enigma wirklich jeden Hauseingang und jeden Menschen genauestens inspizieren musste. Auf der Rückfahrt war sie dann auch redlich „erschossen“.
Nachmittags ging es dann wieder auf den Hundeplatz und es wurde neben ausgiebiger Toberei wieder Hundebenimm geübt. Danach gingen wir mit allen Zwergen zum Stammtisch. Sie liegen friedlich unter dem Tisch und machen wirklich überhaupt keine Probleme im Gegensatz zu manch anderem, erwachsenen Hund.
Mittwoch hat der Januarwind unserem, im Garten stehenden, Pavillonzelt entgültig den Garaus gemacht. Es ist auf eine Höhe von ca. 50 cm „geschrumpft“ und drei seiner Alufüße führen jetzt ein Eigenleben. Also versuchte Angus die Plane zu entfernen, um an das restliche Aluskelett heranzukommen. Das erwies sich in sofern als schwierig, weil drei Welpen der Meinung waren, sie müssten mithelfen. So zogen die Drei kräftig mit, jedoch am anderen Ende der Plane in die Gegenrichtung und hatten einen Mordspaß dabei.
Das Aluskelett steht jetzt noch als moderne Kunst in unserem Garten, da Angus dieses mit drei Welpen am Bein wirklich nicht alleine abbauen konnte.
Gestern morgen habe ich mit Enigma, die auf dem Spaziergang zum Bäcker sehr aufdrehte, in Ermangelung eines Beutespielzeuges und des Nichtwollens der „Erdrosselung“ durch einen an der Leine (die um meinen Hals hing) ziehenden Wollirrwisch, das Apportieren meines Schlüsselbundes geübt. Das machte ihr einen Riesenspaß und sie bringt die Schlüssel auch tatsächlich zurück, um sie gegen ein Leckerli zu tauschen.
Welpenprägung der etwas anderen Art stand gestern Vormittag auf dem Programm. Wir luden drei ausgeschlafene Fellbündel ins Auto und fuhren mit ihnen durch die Waschanlage. Die Geräusche und Waschbürsten außerhalb an unserem Auto haben die Drei völlig kalt gelassen.
Anschließend sind wir noch auf einen ausgiebigen Spaziergang aufs Feld gefahren.
Zu Hause angekommen tobten drei glückliche Zwerge im Sonnenschein durch unseren Garten und genossen ihr sorgloses Welpenleben.
Heute in der Mittagspause haben meine Freundin Alexandra und ich die Welpen wieder mal mit auf eine S-Bahntour genommen. Das ziehen der Fahrkarten war schon spannend genug, wenn man ansonsten nur Autofahrer ist. Angus stand etwas entnervt vor dem Fahrkartenautomaten und wusste nicht, welche Fahrkarten man jetzt für zwei Personen mit drei Welpen für eine sogenannte Kurzstrecke benötigte. Wir werden nicht erfahren, ob wir die richtigen Karten gelöst haben, da wir nicht kontrolliert wurden.
Alexandra hat selbst keinen Hund und musste zugeben, dass Welpenprägung zwar Spaß macht, aber auch jede Menge Arbeit bedeutet. Alleine schon die Kommunikation mit einem Dreikäsehoch, der meist nur „hündisch“ versteht und sich fragt, was das für ein Blabla ist, das Mensch ohne „Hündischkenntnisse“ spricht, war für sie recht anstrengend.
Da zeigt sich dann wieder, wie glücklich sich ein Welpenkäufer schätzen kann, wenn er einen Hund bekommt, mit dem der Züchter schon mal die Grundbegriffe einer für Mensch und Hund gemeinsamen Sprache geübt hat.
Im Zugabteil selbst benahmen sich die Drei wie „alte Hasen“. Sie legten sich zu unseren Füssen und beobachteten interessiert die „vorbeifahrenden“ Bäume und Häuser. Das Highlight dieser S-Bahnfahrt waren ca. drei zehnjährige Jungs, die die Welpen ausführlich beknuddelten. Einer der Jungen hätte Erasmus am liebsten mitgenommen, weil er ein so schönes, weiches Fell hat und sehr anschmiegsam ist. Die beiden anderen Zwerge ließen sich zwar auch ausgiebig streicheln, zeigten aber zwischendurch immer wieder ihre Krokodilfähigkeiten und machten sich über Schals, kleine Jungennasen und Jacken her. In Hohen Neuendorf holte Angus uns mit dem Auto ab und wir fuhren gen Heimat. Damit die Großen auch zu ihrem Recht kamen, ließ uns Angus am Feld raus und wir liefen nach Hause. Alexandra war mächtig beeindruckt, was Hovawarte für eine Power haben, wenn sie draußen miteinander toben. Sie kennt unsere Hunde ja meist nur ruhig dösend in der Wohnung.
Am Feldrand ordnete ich das Chaos der wilden Sieben und wir gingen wirklich gesittet nach Hause.
21.01.2008 (12 Wochen):
Heute sind unsere Goldstücke zwölf Wochen alt. Sie sind wirklich zum verlieben, aber, wenn niemand vorbei kommt, kann sich auch niemand in sie verlieben.
So werden wir wohl ein Geschwistertrio aufziehen....
Gestern hatten wir wieder mal viel Besuch. Wir waren in unserem Wohnzimmer insgesamt sechs Personen und 11! Hunde (acht erwachsene Hovis und logischerweise drei Welpen). Darunter waren auch zwei Rüden, dies sich bestens vertrugen.
Es war schon ein interessantes Treffen der Generationen. Aramis, Bona Dea, Berlinn, Emil, Erasmus und Enigma aus der Grauzone trafen auf Antares, Arwen und Aura Nigra von der gütigen Göttin (deren Mutter ist Bona Dea). Aramis und Kerrin vom Quellenhof sind Cousin und Cousine. Ileina aus Vinkona ist über Otto vom Schondratal verwandt mit Berlinn und Bona Dea und Kerrin ist wiederum verwandt über Burga von der Höripforte mit den A´s von der gütigen Göttin.
Die Hovawartwelt ist, wie man an den Verwandtschaftsverhältnissen oben sieht, recht klein.
Das zeigte auch letzte Woche im Hundeauslaufgebiet. Wir waren mit allen Hunden dort und trafen einen schwarzen Hovawartrüden. Erst mal ist es interessant, dass sich Hovawarte offensichtlich untereinander erkennen und wir wollten natürlich wissen, woher der schicke Junge stammte. Es handelte sich um Kairo von Jesses Meute. Die Züchterin kennen wir persönlich und noch witziger, die Brüder von Kairo, Karlo und Karuso, kommen regelmäßig zu uns auf den Hundeplatz.
27.01.2008:
Heute wird der B-Wurf und damit natürlich auch Berlinn sieben Jahre alt. Alle befinden sich bei bester Gesundheit und wir hoffen, dass das auch noch lange so bleibt.
Emil hat endlich ein zu Hause gefunden!!!
Am letzten Montag bekamen wir von Birgitt (sorry, dass ich immer Dein zweites t unterschlagen habe) eine SMS. Sie schrieb, dass sie einen Abnehmer für unseren Sonnenschein Emil hätte. Als wir am Abend nach der Sprechstunde in Sachen Welpenprägung mal wieder unterwegs waren, rief Birgitt auf dem Handy an und fragte, ob sie abends noch vorbei kommen dürfe. Eine halbe Stunde später trafen wir uns.
Birgitt und Frank rückten mit Wein und Sekt an und wir waren natürlich auf den Interessenten für Emil gespannt. Würde er den Zwerg optimal fördern, wo wohnt dieser Mensch und so weiter. Als wir Birgitt fragten, wer denn dieser Abnehmer sei, zeigte sie mit breitem Grinsen auf sich selbst...
Na endlich!!, das war ja eine schwere Geburt!
So nahmen zwei strahlende Deckrüdenbesitzer den Zwerg mit zu sich nach Hause. Emil wird also zukünftig bei seinem Vater wohnen und wir wünschen ihm ein tolles Leben und Birgitt und Frank ganz viel Freude mit ihrem Rüdengespann.
Für Erasmus und Enigma beginnt so jetzt auch ein neues Leben, haben sie sich ja jetzt nur noch gegenseitig zum schmusen, spielen und ärgern.
Nachts schlafen jetzt beide getrennt voneinander bei uns im Haus. Daher ist die morgendliche Wiedersehensfreude riesig. Auch gehen jetzt beide Fellmonster zusammen regelmäßig mit den Großen spazieren und lernen noch intensiver, wie sich Hovawart so in der Zivilisation zu benehmen hat.
Beide sind, voraus gesetzt man passt auf, stubenrein und wenn sie im Garten „puschi puschi“ gemacht haben, flitzen zwei Kugelblitze sofort wieder ins Haus.
Das Welpenhaus wird von Beiden konsequent ignoriert und man liegt selbst im Regen (der reichlich fällt...) demonstrativ vor der Tür zum Haus, bis man die „armen“ Kleinen, völlig durchnässt und schwarz wie die Nacht, wieder rein holt.
Im Moment versinkt ganz Schmachtenhagen im Wasser und unser Welpenhaus steht wie eine Insel, umgeben von Wasser, im Garten. Diese riesigen Pfützen machen unseren beiden Zwergen nichts aus und das Wasser daraus schmeckt ja auch viel besser, als aus dem Napf. Sollen die Beiden jedoch an der Leine, weil auch die Bürgersteige im Wasser versinken, durch eine Pfütze laufen, kündigt sich kollektiver Sitzstreik an. Da müssen sie aber durch, weil ich nicht mit sechs Hovawarten auf einem schmalen Bürgersteig, damit die lieben Kleinen keine nassen Füße bekommen, noch um irgendwelche Pfützen herumzirkeln kann.
Daher hielt sich meine Begeisterung auch in Grenzen, als Angus mir ganz stolz berichtete, er habe den Zwergen beigebracht, um Pfützen herum zu laufen (normalerweise tun unsere erwachsenen Damen das).
Dienstag war wieder ein Stadtspaziergang angesagt, weil ich zum Zahnarzt musste. Mit zwei blonden Bären erregt man natürlich großes Aufsehen und so fehlte es nicht an Bewunderern und Streicheleinheiten. Am Nachmittag ging es wieder zum Hundeplatz und alle fragten natürlich sofort, wo denn der Dritte im Bunde abgeblieben ist.
Da unsere Hovawartfreunde jetzt keinen Vergleich mehr mit Emil hatten, verwechselte jeder Erasmus mit Enigma. Da er etwas kürzer im Fell und Enigma für eine Hündin extrem kräftig ist, hielten ihn alle für das Mädchen.
Mittwoch „parkte“ Birgitt ihren Emil bei uns, weil sie den ganzen Tag außer Haus war. Die Wiedersehensfreude war sehr groß, obwohl sich Enigma und Erasmus erst mal gegen Emil verbündeten, hatte er sich ja schließlich vom Rudel entfernt. Emil nahm es gelassen und bald wurde wieder einträchtig miteinander getobt.
Freitag Abend kehrten wir mal wieder (ausschließlich zu Welpenprägung.....) bei unserem Stammgriechen ein. Wir hatten richtig Glück, denn an diesem Abend spielte eine griechische Live-Band. Die laute Musik und der Applaus der Gäste hat die beiden Zwerge überhaupt nicht gestört, sie haben den griechischen Abend sozusagen verschlafen.
Samstag war Angus wieder mit den beiden zur Welpenschule in Markee. Dort benehmen die Zwei sich mittlerweile wie zwei alte Hasen und haben großen Spaß am „Geräteturnen“. Da ich zu dieser Welpenspielstunde nie mitgehen kann, weil Samstag in der Praxis immer einiges zu tun ist, haben wir heute die beiden Hovikinder mit zur Welpenspielstunde zum Schönfließer HSC, auf dessen Platz wir Dienstags mit den Hovawartfreunden arbeiten, genommen. Zunächst sah es so aus, als würden unsere Beiden die einzigen Welpen sein, dann trafen aber noch ein Deutscher Pinscher und ein Australian Sheperd im gleichen Alter ein.
Unsere beiden waren von diesen „Wesen“ sehr fasziniert, kennen sie doch sonst fast nur Hovawarte gleichen Alters. Nach dem man sich einige Zeit vorsichtig umkreist hatte, tobte man schließlich in aller Freundschaft miteinander. Dabei war schön zu sehen, dass sich die beiden Geschwister nicht, wie es sonst häufig bei Geschwistern passiert, gegen die anderen Hunde verbündeten, sondern jeder der Beiden selbständig und unabhängig voneinander Kontakt aufnahm. Etwas später traf noch eine kleine Shi Tzu-Mix Hündin ein. Erasmus war sofort von diesem klitzekleinen Hund fasziniert und hofierte die kleine Lady ohne Ende. Die fand es anfangs nicht so toll auf so eine Riesennase zu treffen, war dann später von unserem „Kavalier“ recht angetan. Leider mussten wir Erasmus erklären, dass er dieses Mädchen nicht mit nach Hause nehmen durfte. Wenn er Glück hat, sieht er sie ja vielleicht nächsten Sonntag wieder, obwohl wir natürlich hoffen, dass er bald ein schönes zu Hause findet.
07.02.2008:
Unsere beiden Zwerge sind jetzt gar nicht mehr so zwergig. Erasmus wiegt mittlerweile 16 kg und unser „Schlachtschiff“ Enigma wiegt 17,5 kg. Beide sind nun voll in unser Rudel integriert und nehmen am alltäglichen Leben teil. Die Prägung der Beiden bereitet überhaupt keine Probleme und sie kommen in der Stadt genauso gut zurecht, wie auf dem Land.
Allerdings reicht ihnen unser Garten am Nachmittag, wenn wir Sprechstunde haben, nicht mehr aus. So hat diese „Miniaasbande“ jetzt entdeckt, dass man zwar eigentlich zu groß ist, um unter dem Gartenzaun auf unser unbewohntes Nachbargrundstück zu gelangen, aber man ist ja mittlerweile so stark, dass man sich den Zaun einfach auf hovawartgerechte Größe hochdrückt, um zum persönlichen Abenteuerspielplatz zu gelangen.
Wir finden das zugegebenermaßen nicht ganz so witzig, wie unsere Zwerge. Daher ist jetzt nachmittags „Stubenarrest“ angesagt. Das heißt, unsere beiden Fellmonster müssen jetzt in der Praxis „mitarbeiten“. Sie liegen im Behandlungsraum zu meinen Füßen und warten genauso wie wir auf Patienten. Erasmus würde aber viel lieber wieder draußen das Nachbargrundstück unsicher machen und ist dementsprechend am protestieren. Tja, lieber Freund, das Leben richtet sich nicht immer nach den Vorlieben eines kleinen Hovawartjungen...
Lieber Leser, keine Bange, die beiden sind wirklich nicht unterbeschäftigt. Neben den regelmäßigen Besuchen der Welpenspielstunden und Stadtspaziergängen bieten wir den erlebnishungrigen Hovikindern nach Möglichkeit viel Abwechselung.
Am Sonntag haben wir statt der Welpenspielstunde unsere Freundin Heidrun besucht.
Sie lebt mit ihren beiden Hovawarten in einem kleinen Haus auf dem Land. Dort hat sie Schafe, Katzen, Pferde, Kaninchen und Hühner. Für die beiden Frechnasen war das wirklich ein höchstinteressanter Besuch, aber nicht nur für die beiden. Unsere zehn Jahre alte Kerrin war hin und weg von den Schafen, sie musste unbedingt zu ihnen ins Gehege und selbst der Schafsbock flößte ihr keinen Schreck ein. Erasmus küsste diesen durch den Zaun hindurch und Enigma freundete sich mit einem Pony an. Am unerschrockensten zeigte sich Aura Nigra. Sie marschierte ohne zu zögern auf die Pferdekoppel und mischte sich unter die Pferde, um zu schauen, was es denn bei Familie Pferd so zum Abendbrot gab. Allerdings konnte sie mit dem Heu nicht wirklich etwas anfangen. Heidruns Pferde nahmen es gelassen hin, denn sie kennen natürlich die beiden Hovis von Heidrun.
Erasmus verliebte sich dann noch in die Hühner von Heidrun und war so fasziniert, dass er sogar auf die Gartenbank kletterte, um sie diese „seltsamen“ Tiere genauer ansehen zu können.
Leider gehen solche Tage immer viel zu schnell zu Ende und wir fuhren abends mit einer glücklichen Hovawartbande wieder nach Hause.
Dienstag hatte ich wieder mal eine „Verabredung“ mit meinem Zahnarzt. Während mir ein Zahn gezogen wurde, flanierte Angus wieder mit beiden Zwergen über die Schlossstrasse. Dort entdeckten zwei kleine Hovis, dass es fliegende „Hunde“ gibt. Tja, als Landhund hat man ja schließlich noch nie Stadt-Tauben gesehen. Beide überlegten krampfhaft, wie man jetzt mit Tauben spielen könnte und ob es Hovawart möglich sei, auch zu fliegen. Jedenfalls waren sie kaum dazu zu bewegen, weiter zu laufen.
Heute, ich war mal wieder beim Zahnarzt, gingen wir anschließend Schuhe kaufen. Nein, nicht für die Welpen, sondern für mich. Während ich mir die vielen Paare ansah, musste Angus „Löwenbändiger“ spielen. So hatte er alle Hände voll zu tun, zwei überneugierige Welpen davon abzuhalten, anderen Leuten in die Taschen zu klettern und keine Schuhe aus den Regalen zu ziehen. Danach fuhren wir noch rasch ins Hundeauslaufgebiet und hatten für den Nachmittag wirklich zwei ausgesprochen süße und friedliche Wollberge, die zu meinen Füßen die Sprechstunde verschliefen
25.02.2008:
Unsere Zwerge sind mittlerweile keine Zwerge mehr. Beide wiegen an die 20 kg und sind jetzt auf dem Weg Junghunde zu werden.
Die Prägephase ist jetzt vorüber und wir denken, dass wir die Fellmonster gut auf ihr Leben vorbereitet haben.
Erasmus wird im März in sein neues Zuhause einziehen und wir werden uns wohl sehr schwer tun, ihn gehen zu lassen.
Andererseits sind da noch unsere vier Großen und unser kleiner „Panzer“ Enigma, die allesamt beschäftigt werden wollen.
Nachdem uns auch der nächste „Tiefschlag“ nicht verschont hat und unsere Ileina leider HD-Leicht hat, kann nicht immer alles schief gehen und so ist unsere Zuchthoffnung jetzt Aura Nigra, die Cousine der E´s. Ihr HD-Ergebnis ist letzte Woche gekommen und sie hat eine A1-Hüfte (das beste Ergebnis, das es gibt). Mit ihr werden wir im Mai zur Jugendbeurteilung antreten und hoffen, dass sie in die Fußstapfen ihrer Großmutter (Alisha), Mutter (Bona Dea) und Tante (Berlinn) treten kann.
Calypso, Delana und Deona aus der Grauzone sind ebenfalls HD-frei und das bestätigt uns, dass wir offensichtlich die richtigen Partner für Alisha gewählt haben.
Unser Zwinger wird in diesem Jahr 10 Jahre alt und vielleicht werden wir diesen Anlass entsprechend feiern.
Jedenfalls hoffe ich, dass dieses Welpentagebuch mit seinen Höhen und Tiefen allen Lesern gefallen hat und wünsche mir, dass die drei E´s alle Zeit ein glückliches und gesundes Hundeleben führen können.
Damit schließe ich dieses Tagebuch und wünsche Ihnen, lieber Leser, Gesundheit und weiterhin viel Freude mit Ihrem Hund, sofern sie denn mindestens einen tollen Weggefährten ihr Eigen nennen dürfen.
Unseren F-Wurf planen wir, wenn alles gut geht, 2009.
Die Persönlichkeiten unseres E-Wurfes:
Emil (kommt vom lateinischen Aemilius und heißt „der Eifrige"):
Er strotzt vor Selbstbewusstsein und hat wenig Respekt vor den Großen. Er kämpft um seine Beute laut knurrend und dabei ist es ihm egal, ob am anderen Ende Geschwister, andere Hunde oder Menschen hängen. Anfangs war er sehr verschmust, jetzt hat er dafür selten „Zeit“. Lieber geht er auf Entdeckungsreise und ist auf unbekannten Terrain immer vorne weg.
Erasmus (ist griechisch und heißt „der Lebenswerte"):
In genau die andere Richtung entwickelt sich Erasmus. Er wird immer mehr zum menschenbezogenen Kuschelhund. Seiner Freude, Menschen zu begegnen, macht er lautstark Luft. Er erinnert im Aussehen, obwohl blond, und in seinem Verhalten sehr an unsere Alisha (seine Großmutter).
Er ist ein Hund, der auf jeden Fall gefallen möchte und wahrscheinlich für seinen Besitzer durchs Feuer gehen würde, genau wie Alisha für Angus.
Bei den Spaziergängen zeigt sich Erasmus immer wieder als Hund, der mehr dem Menschen, denn dem Hunderudel folgt. Eine, wie ich finde, sehr angenehme Eigenschaft, sollen unsere Welpen doch im Idealfall vollintegrierte Familienmitglieder werden. Ihn kann man jedenfalls nicht so leicht „verbummeln“.
Enigma (kommt aus dem italienischen und bedeutet
„das Geheimnis"):
Sie ist eine sehr selbstbewusste und fröhliche kleine Hündin, die zumindest im Moment das Gefühl „schlechte Laune“ nicht kennt.
Who is who in der Ahnentafel
ihres Hundes ?
Namen über Namen, die Ihnen vielleicht wenig sagen. Wir möchten Ihnen helfen,
die Ahnentafel Ihres Hundes etwas transparenter zu machen.
Die Kürzel: | ||
ZBNr. | = | Zuchtbuchnummer |
VDH- ZBNr. | = | eingetragen beim Verband für das deutsche Hundewesen |
SHSB | = | eingetragen im Schweizer Hundestammbuch |
LKZ | = | Leistungskennzeichen, eine bestandene Prüfung |
BH | = | Begleithundprüfung |
SchH | = | Schutzhundprüfung |
FH | = | Fährtenhundprüfung |
VPG | = | Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde (neue Bez. für SchH) |
Angekört | = | der Hund hat Jugend- und Hauptkörung bestanden |
ZTP | = | Zuchttauglichkeitsprüfung (entspricht der Körung) |
HD | = | Hüftgelenksdysplasie |
HD-F | = | HD-Frei, kein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie |
HD-V | = | HD-Verdacht, Übergangsform |
Die Eltern:
Berlinn aus der Grauzone:
Zuchtprüfungsbericht (31.08.2003 Fr. Oldehus):
Eine große, derbe Hündin mit kräftigem Kopf und mittelbraunen Augen (3b). Lefzen etwas offen. Einwandfreies Gebäude mit kurzer, korrekt getragener Rute, raumgreifende Bewegungen. Mittellanges, schlicht gewelltes Haarkleid, korrekte Aufhellungen. Die ruhige, gegenüber Menschen, sichere und unbefangene Hündin ist interesiert bei optischen / akustischen Einflüssen sowie am Schlitten (Kontaktaufnahme problemlos) und ist unbeeindruckt beim Schuß. Sie besitzt ausgeprägten Beutetrieb (mit Fremdperson) und wehrt bei Belastung ab bis zu 5 m vor den Hund.
Dexter vom Scheunenweg:
Zuchtprüfungsbericht (30.04.2006 Fr. Kiöbge):
Ein großer, derber Rüde. Kopf mittelkräftig, Augen mittelbraun (3b), Ohren hinten angesetzt. Vorderhand knapp gewinkelt, Hinterhand eng gestellt, Gangwerk ausgreifend, lose Vorderhand. Haar schlicht gewellt, Länge / Aufhellungen korrekt. Der lebhafte Rüde ist sicher und unbefangen bei Erscheinungsbeurteilung, weicht der auffälligen Fremdperson kurz aus, ist unbefangen und unbeeindruckt beim Schuß. Er ist interessiert bei akustischen und ausweichend bei optischen Einflüssen (Kontaktaufnahme problemlos). Am Schlitten ist er sicher und warnt. Beutetrieb (mit Fremdperson) ist ausgeprägt. Bei Belastung ist er unsicher.
Die Großeltern:
Alisha vom Drachentöter:
Sie ist eine sehr große, knochenstarke, langgestreckte, schwarzmarkene Hündin,
mit vorzüglicher, dunkelblonder Markenfärbung. Vom Wesen her ist sie äußerst
temperamentvoll und wenn sie sich freut, muß man sich gut festhalten, sie reißt
jeden vom Hocker. Gegenüber Menschen ist Alisha aufgeschlossen und freundlich,
bei anderen Hunden weniger. In Körungen ist sie äußerst sicher und wehrt den
Helfer aufs energischste ab, jedoch ohne Agressivität.
Ausstellunggsbericht:
1 ½ Jahre alte, große, mittelkräftige sm Hündin, mittelkräftiger Kopf mit komplettem
Scherengebiß (P1 oben links doppelt), mittelbraunen Augen sowie korrekt angesetzten
und getragenen Behängen. Oberlinie und Rute i.o. Im Stand Läufe der Vorderhand
korrekt gestellt, in der Hinterhand Pfoten leicht ausdrehend, ansonsten korrekt
gewinkelt. In der Bewegung in der Vorderhand etwas paddelnd mit etwas ausdrehenden
Ellenbogen, in der Hinterhand eng, ansonsten sehr schöner flüssiger weit ausgreifender
Gang. Schlichtes tiefschwarzes Haarkleid von mittlerer Länge, komplette und
korrekte dunkelblonde Marken. Freundliches, sicheres Wesen. Sehr gut 1
Apis vom Luthersbrunnen:
Er ist ein äußerst freundlicher, ruhiger und gelassener, schwarzmarkener Rüde. Die Markenzeichnung ist eher knapp, jedoch besticht er durch sein sehr dichtes und gewelltes Haarkleid. In Körungen ist er so sicher, daß er auch den Bedrohungsteil einfach nicht ernst nimmt, aber ich denke, im Ernstfall wird er sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.
Ausstellungsbericht:
Zwei Jahre alter, knochenstarker, aber eher mittelkräftiger sm Rüde. Kräftiger Kopf. Dunkelbraune Augen. Kpl. Scherengebiß. Korrekter Behang. Rücken fest und gerade. Rute von knapper Länge. Sehr schöne, lockere Bewegungsabläufe. Das Haarkleid ist von sehr guter Länge und Struktur. Die Markenzeichnung an Fang und Brust nur angedeutet. Hoden vorhanden. Der Rüde ist freundlich und sicher. Sehr gut
Flamme von der Elbperle:
Zuchtprüfungsbericht (26.06.1998 Fr.Dr. Assing):
Eine mittelgroße, derbe Hündin mit mittelkräftigem Kopf und mittelbraunen Augen (3b). Lose in Schulter und VFWG, eingerhte Vorderläufe, sonst korrektes Gebäude. Das Haar ist glatt anliegend und korrekt aufgehellt, weiße Zehen. Die lebhafte Hündin ist sicher und unbefangen bei Menschen und unbeeindruckt beim Schuß. Bei akustischen Einflüssen ist sie interessiert, weicht jedoch bei optischen und am Schlitten aus. Der Beutetrieb (mit Fremdperson) ist ausgeprägt. Die Verteidigung ist unsicher.
Dahme, den 28.06.1998, Dr. Ursula Assing
Cliff vom Märchenhof:
Zuchtprüfungsbericht (10.03.2001 Hr. Jais):
Ein mittelgroßer, typvoller Rüde mit kräftigem Kopf und mittelbraunen Augen (3b). Korrektes Gebäude mit raumgreifender Bewegung. Schlicht gewelltes tiefschwarzes Haar, korrekte Marken, weißer Brustfleck. Der Rüde ist lebhaft, beim Messen sicher und unbefangen und unbeeindruckt beim Schuß. Er ist interesiert bei optischen und ausweichend bei akustischen Einflüssen sowie bei auffälliger Fremdperson. Am Schlitten beschäftigt er sich anderweitig. Beitetrieb (mit Fremdperson) ist ausgeprägt. Bei Belastung wird Helfer, der bis 5 m vor den Hund kommt, abgewehrt.
Letzte Aktualisierung: 03.03.2008
© 2007- 2008 Susanne Brey & Angus Pouch