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Schreddermausi oder warum
Bona Dea eine glückliche Hündin ist
Schreddermausi oder Bona Deas erstes Silvester
Nun ist auch der erste Jahreswechsel mit unserem Hundebaby überstanden. Leider
hatte ich im letzten Jahr wenig Zeit, mir Bona Deas Kapriolen immer zu notieren.
Deshalb gebe ich euch einen Feiertagsüberblick.
Kurz vor Weihnachten hatte sich das Ding beim Spielen die Pfote aufgeschnitten.
Dank der Tierärztin unseres Vertrauens (Suse, Anm. der Red.) und einer Operation
auf deren Wohnzimmerboden, ging es Bona Dea bald besser. Aber habt ihr schon
einmal versucht, so einen Springfloh in der Wohnung zu halten und sie vom Spielen
abzubringen?
Interessant war der rote Klebeverband um die Pfote. In Augenblicken, die ich
mit Hausarbeit verbrachte, versuchte unser Schnuckel, wie man die Verpackung
entfernen konnte. Um das zu stoppen, hatten uns unsere Züchter einen Maulkorb
geborgt, der Bona Dea nicht gut gefiel. Mein Kommentar war, daß sie damit wie
Hannibal Lector aussieht. Wir haben sie damit schlafen lassen und zur Strafe
pustete sie besonders laut.
Bei der Weihnachtsfeier der 20 BVG-Frauenvertreterinnen (BVG = Berliner Vekehrs
Betriebe, Anm. d. Red.) waren wir beide das Gespräch. Ich hatte Bona Dea eine
von Herrchens Socken über die Pfote gezogen und damit stolzierte sie durch die
Gegend. Ihr könnte euch nicht denken, wie viele Möglichkeiten sie fand, dieses
Hindernis zu beseitigen.
Auch die Benefiz-Bärenfiguren vor der BVG-Hauptverwaltung lernte unser Baby
kennen. Nachdem sie vor diesen Angst zeigte, packte ich sie am Schlafittchen
und erklärte ihr, das die Bären doch nur unecht sind. Auf dem Rückweg wedelte
sie die Figuren schon wieder an. Jedenfalls verbrachten wir den Tag in diversen
Büros und bei Besprechungen. Bona Dea wurde von sämtlichen Hundeliebhabern und
Unentschiedenen abgenutzt.
Die letzten Tage vor Weihnachten halfen mir meine Hundesitter beim Einhüten.
Dann war es soweit:
Schnee!!!!!
Natürlich mußte es zu Heiligabend schneien. Wie im letzten Jahr verteilte ich
mit dem Personalrat die Weihnachtstüten an Kollegen, die nach 18:00 Uhr im Dienst
waren. Schon morgens war mir klar, daß ich das Auto stehen lassen konnte. Andreas
stand so vor dem Problem alleine mit Bona Dea, den Weihnachtsgeschenken und
dem Essen zu meinen Eltern zu fahren.
Ich stapfte durch den Schnee und suchte nach Feierabend verzweifelt nach einer
offenen Kneipe. Nach einem Feierabendbier machte ich mich von Seestraße auf
den Weg nach Tempelhof. Ski und Rodel gut!
In der U-Bahn traf ich auch noch Kollegen und so wurde ich auch noch ein Teil
meiner eigenen Weihnachtstüte los.
Endlich erreichte ich um 19:00 den elterlichen Hort. Auf der Straße kam mir
ein aufgeregtes Fellbündel entgegen. Bona Dea kreiste durch den Schnee und hüpfte
wie ein Känguruh.
Nach einem besinnlichen Abend stapften wir zu dritt wieder zu U-Bahn. Dabei
stellte sich heraus, daß weibliche Wesen einfach praktischer sind. Bona Dea
trug Pfoten, ich Boots und Andreas schicke Budapester Halbschuhe. Bitte rutschen
Sie jetzt! Der Hund nahm es gelassen und ich grinste in mich hinein. In der
U-Bahn war unser Baby wieder der Mittelpunkt. Fremde Fahrgäste wollte sie am
liebsten mitnehmen und meinem Nebenmann entlockte sie noch ein paar Leckerli
aus der Tasche. Wie froh bin ich, daß unser freundliche Hund jeden mag und das
U-Bahnfahren zum Dösen nutzt.
Am zweiten Feiertag wollten wir zu Anett und Axel, unserem Rudel in Braunschweig,
fahren. Da ich ja ein echtes Stadtkind bin, besitze ich natürlich auch keine
Winterreifen für das Auto. Nach langen Überlegungen entschlossen wir uns dann
spontan, es zu probieren. Nach einer halbwegs erträglichen Fahrt landeten wir
sicher in Walle.
Dort wurden wir schon sehnsüchtig erwartet, denn es sollte Essen beim Chinesen
geben. Zeitlich klappte der Ablauf gut. Zu meiner großen Sorge schneite es weiter.
Aber für Bona Dea war es himmlisch. Auf dem großen Feld beim Haus trafen wir
viele Hunde und Bona Dea tobte ausgelassen durch den Schnee. Sie versuchte Alfa,
Axels 11jährige Hovawart-Hündin, unablässig zum Spielen zu animieren. Alfa muß
ihr auch gezeigt haben, wie man mit der Schnauze durch den Schnee pflügt.
So verbrachten wir die Zeit mit vielen schönen Dingen und spannten Sarah, Anetts
Tochter , zum Hundesitting ein. Sie liebt Bona Dea und tobt gerne mit ihr rum.
Natürlich mußte Bona Dea beweisen, daß sie ihre Rudelgenossen vermißt und zwickte
Anett in die Kehrseite. Ich stand nur dummerweise daneben und schon war auch
unser Hund in den Popo gekniffen.
Der jugendliche Überschwang sollte sich noch in einigen Aktionen zeigen. Ein
Sprung über das Gartentor mußte unbedingt geprobt werden. Wie man auf Eis schliddert,
weiß der Hund jetzt auch. Alle werden morgens angesprungen, wenn Frauchen nicht
eingreifen kann. Dann war da noch die zerfetzte Milchtüte, die auf Axels Perser
zermumpelt wurde. Beim Backen des Neujahrskuchens hatten wir Bona Dea den Rücken
zugedreht und prompt schleppte sie die leere Mehltüte auf eben diesen Perser.
Nun weiß sie auch, wie es ist, wenn Axel sauer ist!
Während ich mich mit Anett für unsere Silvesterfeier aufhübschte, zerlegte die
Bestie den Backpinsel ( Anett, es gibt auch sehr schöne Backpinsel von Tupper.
Schreib ihn bitte auf die Rechnung der von Bona Dea zerlegten Dinge!).
Die Knallerei überstand unser Baby gut. Schußfest ist sie jetzt bestimmt. Alfa
ließ sich durch Bona Deas Desinteresse an Geräuschkulisse gut beruhigen. Am
liebsten wäre Bona Dea noch mit zum Feiern nach draußen gekommen. Doch sie mußte
drinnen auf uns warten, bis wir genug "Bumm" gemacht hatten.
Nachdem die Schneemassen auf uns hernieder gegangen waren, wagte ich dann am
Neujahrstag die Rückfahrt nach Berlin. Andreas war schon Silvester mit einem
Frühzug nach Berlin gefahren. Musiker und BVGer feiern selten zusammen das neue
Jahr!
Vor der Abfahrt stellte ich noch fest, daß Bona Dea eine Beule an der Seite
hat. Am Vortag wurde sie von einer andere Hündin gebissen und dabei muß sie
sich wohl doch verletzt haben.
Jedenfalls buddelte unser "wallendes" Rudel mein Auto aus und nachdem wir circa
7 Tüten und Taschen verstaut hatten, ging es Richtung Berlin. Die Straßenverhältnisse
waren erträglich und so wurde die Rückfahrt recht entspannt. Nach einer Weile
bemerkte ich, daß sich eine kleine Nase auf meinen rechten Arm schob. Bona Dea
hat es geschafft, trotz Sicherheitsgurt, den Kopf zwischen die Rückenlehnen
der Sitze zu schieben. So hielt sie dann schon mal ein Nickerchen.
Um 15:00 waren wir wieder zu Hause. Herrchen und Hund waren wieder vereint und
die Waschmaschine lief. Trautes Heim, gewohnter Alltag. Nur Bona Dea ging es
anders. Sie fiel auf ihre Decke und ward für den Rest des Tages nicht mehr gesehen.
Liebevolle Ansprache brachte sie nur noch dazu, sich auf die Seite zu rollen,
damit wir sie am Bauch knuddeln konnten. Dieser Zustand hielt dann auch bis
nachts an. Endlich mal ein müder Hund! Ich bin gespannt, was das neue Jahr mit
ihr uns noch beschert.
Gabi & Andreas
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Letzte Aktualisierung: 16.01.2002
© 2002 Gabi Grein & Andreas Beitz